Kleines Wiesental Entwurf funktioniert innen wie außen

Christoph Schennen
Das Dorfgemeinschaftshaus (rechts) rückt im Entwurf des Büros Schaudt ans Wasser. Foto: Christoph Schennen

Dorfgemeinschaftshaus: Büro Schaudt erhält ersten Preis bei Architektenwettbewerb.

Kleines Wiesental-Wieslet - Im Wettbewerb um den Neubau des Dorfgemeinschaftshauses in Wieslet einschließlich einer Neuordnung der Freiflächen in der Ortsmitte hat am Dienstag die Jury die Preise vergeben. Im Anschluss an die Entscheidung stellte Isolde Britz (Stadtbau Lörrach) die Entwürfe den Gemeinde- und Ortschaftsräten vor.

Der Wettbewerb schrieb den Architekten eine Zusammenarbeit mit einem Freiraumplaner vor. Der erste Preis wurde an das Büro Schaudt Architekten aus Konstanz und w + p Landschaften (Berlin) vergeben. Statt eines zweiten und eines dritten Preises wurden zwei zweite Preise verliehen.

Die Entwürfe des Büros D’Inka Scheible Hofmann Architekten (Stuttgart) mit Luz Landschaftsarchitekten (Stuttgart) wurden als gleichwertig anerkannt mit den Entwürfen von Thoma Lay Buchler Architekten (Todtnau) mit der AG Freiraum (Freiburg). Der erste Preis ist mit 8000 Euro dotiert, die zweiten Preise mit je 4500 Euro. Insgesamt waren sechs Architektenbüros zum Wettbewerb eingeladen.

Der Entwurf des Büros Schaudt platziert den länglichen Neubau in unmittelbarer Nähe der Kleinen Wiese. Die Giebelseite zeigt zum Gewässer. Gefallen haben der Jury die Freisitze am Wasser, die Stufen am Ufer, die einen unmittelbaren Zugang zur Wiese ermöglichen, und der Ausblick aus dem Gebäude auf diesen Bereich. Vor dem Gebäude soll nach Plänen der Konstanzer Architekten ein großer, baumbestandener Dorfplatz mit einem Brunnen entstehen.

Der Neubau liegt beim Siegerentwurf weiter weg von der Schule als bei den anderen Entwürfen. „Der Siegerentwurf funktioniert innen und außen“, so Isolde Britz, die den Wettbewerb im Auftrag der Gemeinde organisiert und betreut hat. „Die Jury hat daher entschieden, diesen Architekten mit der Realisierung des Entwurfs zu beauftragen.“

Votum der Jury nicht bindend

Das Votum des Entscheidungsgremiums ist allerdings nicht bindend. Dennoch wäre es kein Fehler, das Büro Schaudt mit dem Neubau zu beauftragen. „Es ist ein erfahrenes Büro, das im Schwarzwald gebaut hat, und es hat Erfahrung mit solchen Häusern“, betont Britz.

Das Dorfgemeinschaftshaus wird in Form eines Holzbaus erstellt. Fensterflächen gewähren ein Blick nach draußen.

Donato Acocella, stellvertretender Preisrichter, wies darauf hin, dass man an den Grundzügen der Planung nichts ändern könne. Details (wie die Dachneigung) könnten aber diskutiert werden. Der Siegerentwurf sieht einen zweigeschossigen Bau vor mit einem kleinen Saal im Erdgeschoss, der als Musikprobenraum dient, und einen großen Saal im Obergeschoss. Letzterer kann mit einem Lift erreicht werden. Auch ein Bürgerbüro für den Ortsvorsteher ist vorgesehen.

Acocella sagte, der Siegerentwurf eröffne die Möglichkeit für weitere Entwicklungen. „Er bietet die Chance, dass sich das Dorf neu sortiert.“ Ein Wermutstropfen, so Isolde Britz, sei die Lage des Trafos, der nun mitten auf den Dorfplatz rücke. Hier müsse man überlegen, ob man nicht einen anderen Standort suchen wolle.

Die Baukosten betragen laut Bürgermeister Gerd Schönbett mindestens 2,3 Millionen Euro. „Aus dem Ausgleichsstock bekommen wir maximal 1,5 Millionen Euro und aus dem Förderprogramm „Entwicklung Ländlicher Raum“ (ELR) 750 000 Euro“, sagt der Bürgermeister. In der dreiviertel Million sind auch die 250 000 Euro Förderung enthalten, die die Gemeinde bekommt, weil das Haus in Holzbauweise errichtet wird. „Wir müssen mit einem Eigenanteil von einer viertel Million Euro rechnen“, so Schönbett.

Der Neubau des Dorfgemeinschaftshauses ist ein Tagesordnungspunkt der nächsten Gemeinderatssitzung in zwei Wochen. Stimmt der Gemeinderat für den Siegerentwurf, könnte in einem ersten Bauabschnitt 2020 mit dem Teilabbruch des bisherigen Dorfgemeinschafthauses begonnen werden. An seiner Stelle könnten Gebäude mit Fokus auf altersgerechten Wohnen/Mehrgenerationenwohnen entstehen.

Im gleichen Jahr soll auch mit dem Neubau des Dorfgemeinschaftshauses begonnen werden. Im zweiten Bauabschnitt 2021 kann das Bestandsgebäude Schulstraße 7 zurückgebaut werden, um Platz für den neuen Dorfplatz zu schaffen. Die Nutzer der Schulstraße 7 können dann in das Areal der heutigen Halle umziehen.

Das Entscheidungsgremium bestand aus den Fachpreisrichtern Professor Werner Bäuerle (Konstanz), Eckart Rosenberger (Fellbach), Stefan Helleckes (Landschaftsarchitekt Karlsruhe) dem stellvertretenden Fachpreisrichter Donato Acocella, den Sachpreisrichtern Bürgermeister Gerd Schönbett und Ortsvorsteher Heinz Eichin und den Gästen Jörg Sturm (stellvertretender Ortsvorsteher), Ortschaftsrätin Monika Georg und Frank Kuttler (Musikverein Wieslet).

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