Kleines Wiesental „Für die Bienen ist es das Paradies“

Markgräfler Tagblatt

Aktionstag Imkerei: Unerwartet starker Besucherandrang bei der Familie Brendlin in Demberg

Der Imkerverein Kleines Wiesental veranstaltete am Sonntag einen Aktionstag auf den Hof der Familie Brendlin in Demberg. Er stand unter dem Motto „Umwelt - Biene - Honig: Wir wollen es - natürlich“.

Von Gudrun Gehr

Kleines Wiesental-Wies. Fritz Brendlin, seit Jahrzehnten Imker mit Leib und Seele, bat mit Vereinsvorstand Willi Friedlin aus Sallneck in seinen einladenden Hof („Haus am Eckle“). Dort betreibt die Familie Brendlin eine Imkerei mit optimalen Voraussetzungen für die Honigbienen. Christian Brendlin, Sohn von Fritz und Marion Brendlin, ist auch ein leidenschaftlicher „Vollblut-Imker“. Er unterrichtet in Lehrgängen im Vereinshaus am Nollen.

Die Hobby-Imker freuen sich über das wachsende Umweltbewusstsein der Bevölkerung und über das stärker werdende Interesse am Schutz der Insektenvielfalt.

Willi Friedlin begrüßte unter den vielen Gästen auch den Obmann des Badischen landwirtschaftlichen Hauptverbandes, BLHV, Gerd Dreher aus Sallneck. Dreher sagte: „Die Bienen fühlen sich im Kleinen Wiesental wie im Paradies, da hier überwiegend biologische Landwirtschaft betrieben wird. Dies ist eine wesentliche Grundlage für die Imkerei.“

Dreher überbrachte eine Info-Tafel des BLHV über die gute Zusammenarbeit des Verbandes mit den Imkern. Sie wird am Vereinshaus am Nollen angebracht.

Aktivitäten und Infos

Die Mitglieder hatten viele Aktivitäten und Vorführungen mit Informationen über Bienen, Honig und Imkerei vorbereitet und wurden mit einem unerwartet starken Besucherandrang, darunter auch überregional angereisten Imkern, belohnt.

Zu bewundern gab es neben einem Schaukasten eines Bienenvolkes mit Königin eine fünf Jahre alte Bienenweide im Garten, die sich stets mit neuen Pflanzen präsentiert. Hoch im Kurs steht diese Wiese derzeit bei Hummeln, Schmetterlingen, Wildbienen und Faltern. Saatgut für eine eigene Bienenweide wurde durch den Imkerverein vermittelt.

Karlheinz Mundinger aus Sallneck präsentierte seine liebevoll hergestellten, kreativen Insektenhotels, die auch zum Kauf standen.

Für viele Besucher zeigte sich schnell, dass das Imker-Handwerk sehr anspruchsvoll ist. Fritz Brendlin erklärte den Besuchern die aufwändige Imkerei am Beispiel einer „Hinterbehandlungsbeute“ im Bienenhaus, die von der Rückseite des Bienenhauses bedient und bis in die 1970er Jahre ausgeführt wurde.

Im Gegensatz steht heute die weitverbreitete und einfacher bedienbare „Magazinbeute“. Die Besucher lernten auch die oft seltsam anmutenden Werkzeuge eines Imkers wie den „Smoker“, das „Königinnen-Zeichengerät“, den „Beutenknacker“ und der „Stockmeißel“ kennen. Weiter ging es mit Infos über die verschiedenen Wabenmaße, je nach Vorliebe ein altes „Badisches Maß“, ein „Zandermaß“ oder ein „Normales-Maß“.

Viele Honig-Sorten

Zum Probieren und zum Kauf standen teilweise Produkte der Kleinwiesentäler Imker. So musste der Käufer die schwere Entscheidung treffen, welchen Honig er kaufen will: Zur Auswahl standen Waldhonig, der malzig schmeckende Melizetose-Honig mit hohem Zuckergehalt, Blütenhonig aus dem Obstanbau im Markgräflerland, Honig mit hohem Ahorn-Gehalt aus Schlächtenhaus oder cremig gerührte Blütenhonig. Marion Brendlin präsentierte ferner ihren selbstgemachten Honiglikör, den Honig-Williams, Honig-Whisky und Honigschnaps.

Eine Vorführung über das Einräuchern und die Entfernung der Bienenwaben aus den „Zargen“, professionell vorgeführt von Christian Brendlin, erweckte großes Zuschauerinteresse. Anschließend wurden die Waben geschleudert, wobei anschaulich die unterschiedlichen traditionellen und zeitgemäßen Schleuder-Typen erläutert wurden.

Die Kleinwiesentäler Imker freuten sich über den Besuch von über 100 Gästen. Tatsächlich musste zur Mittagszeit für die Verköstigung der Gäste Nachschub beschafft werden.

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