Kleines Wiesental Für einen effizienten Energie-Einsatz

Christoph Schennen
Bürgermeister Gerd Schönbett (rechts) freut sich, dass die Gemeinde einen Energiemanager gefunden hat. Michael Degens (links) Aufgabe ist es unter anderem, Vorschläge zu machen, wie die Energieverbräuche in den kommunalen Gebäuden minimiert werden können. Foto: Christoph Schennen

Der 50-jährige Michael Degen ist neuer Energie-Manager der Einheitsgemeinde.

Degens Aufgabe ist es, die Energieverbräuche dieser Häuser zu dokumentieren, sie zu bewerten und Lösungsvorschläge für energetische Sanierungen zu erarbeiten.

Ein hoher Energieverbraucher ist beispielsweise das Dorfgemeinschaftshaus (DGH) Wies. 2021 hatte das DGH einen Wärmeverbrauch von fast 90 000 Kilowattstunden. Der dortige Schlachthof brauche viel warmes Wasser, erläutert Bürgermeister Gerd Schönbett. Für dieses Gebäude sei denkbar, so Michael Degen, aus dem dort vorhandenen Heizkreislauf drei Heizkreisläufe zu machen, um Heizkosten zu sparen, wenn man nur Wärme für einen Raum braucht.

PV-Anlagen für die Zukunft

Energie könnte auch eingespart werden, wenn man die Fenster austauschen (die Fensterrahmen sind in einem guten Zustand) und die Dachflächen besser isolieren würde.

Geplant ist, die Ölheizung im kommunalen Gebäude in Langensee, in dem das Feuerwehrgerätehaus, ein Weideschuppen und Wohnungen untergebracht sind, durch eine Hackschnitzelheizung zu ersetzen.

Ein wichtiges Thema für Degen ist auch die Photovoltaik (PV). Doch nicht überall dort, wo PV installiert werden kann, lohnt es sich, Solarmodule aufs Dach zu setzen. Der Weideschuppen in Neuenweg beispielsweise ist für PV geeignet, aber es gibt keine Verwendung für den Strom, den man dort produzieren könnte – es sei denn, man versorgt damit das Feuerwehrhaus.

Sinn hingegen macht die PV-Anlage auf der Schule, weil sie zusammen mit der Halle größter Strom- und Wärmeverbraucher im Kleinen Wiesental ist. Hier stellt sich für die Gemeinde die Frage, so Bürgermeister Gerd Schönbett, ob sie für den Gebäudekomplex einen Stromspeicher anschaffen soll und wenn ja, wie groß dieser ausfallen soll. Er könnte sich vorstellen, dass mit überschüssigem Strom Elektroautos betankt werden könnten. Und auch in Wieslet ist eine PV-Anlage vorgesehen – wenn auch noch nicht sofort. Dorfgemeinschaftshaus, Schule, Kindergarten, Feuerwehrhaus und ein Teil des Beleuchtungsnetzes könnten von dem dort produzierten Strom versorgt werden.

Für Degen steht fest, dass mit jeder selbst produzierten Kilowattstunde Energiekosten, die immer mehr steigen werden, eingespart werden könnten.

Ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt für Degen ist auch die Steuerung der Heizungen. Viele Gebäude werden nur geheizt, wenn dort eine Veranstaltung stattfindet. Wenn die kommunalen Gebäude demnächst alle per Glasfaser verbunden sind, kann Degen die Heizungen an- und ausschalten, ohne vor Ort sein zu müssen.

Vereine sensibilisieren

Für Bürgermeister Schönbett ist es auch eine Aufgabe des Energiemanagers, die Vereine, die die kommunalen Gebäude kostenlos nutzen, zu sensibilisieren, sparsam mit Energie umzugehen. Sein Ziel ist es, Degen dauerhaft an die Verwaltung zu binden. Dieser hat bisher lediglich eine halbe Stelle.

Es gab Überlegungen, dass das Kleine Wiesental und Steinen zusammen eine ganze Energiemanager-Stelle finanzieren, aber Steinen entschied sich dafür, einen Klimaschutzmanager einzustellen. Den brauche das Kleine Wiesental nicht, betont Schönbett, da dessen Aufgabengebiet „für unsere Bedürfnisse zu theoretisch ist“.

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