Kleines Wiesental Gemeinsames Erleben im Fokus

Markgräfler Tagblatt

Radsportfreunde Kleines Wiesental: Radsportwoche in Südtirol bleibt unvergessen

Normalerweise brechen die Radsportfreunde Kleines Wiesental alle zwei Jahre zu einer Radtourwoche auf. Coronabedingt musste diese Tour um ein Jahr verschoben. Jetzt war es wieder soweit.

Kleines Wiesental. In der Zeit vom 4. bis 10. Juli hatten die Radsportfreunde Kleines Wiesental in Meran (Südtirol) einen guten Startort für die Touren gefunden, heißt es in einer Pressemitteilung. Von Meran aus wurden die jeweiligen Tagestouren gestartet. Nicht möglichst viele Kilometer oder Höhenmeter waren das Ziel, sondern das gemeinsame Tourenerlebnis in dieser wunderschönen Region sollten der Schwerpunkt der Ausfahrten sein.

In Davos wurde „aufgesessen“

Bereits auf dem Hinweg am Sonntag, 4. Juli, sollten mit dem Fluelapass und dem Ofenpass zwei Schweizer Alpenpässe unter die Räder genommen werden. Mit dem Tour-Bus ging es zunächst bis nach Davos. Dort wurde „aufgesessen“ und bei bestem Wetter der erste Pass „abgehakt“. Kurz vor dem Ofenpass setzte heftiger Regen dem Vergnügen ein Ende. Die Räder wurden in den Hänger des Begleitfahrzeuges verladen und das Hotel in Meran angesteuert.

Für den nächsten Tag hatten sich die Radsportfreunde Kleines Wiesental das Stilfser Joch vorgenommen. Kenner wissen, was einem von Prad (910 Meter) aus erwartet: 48 Kehren und knapp 28 Kilometer bei durchschnittlich sieben bis acht Prozent Steigungen galt es zu bezwingen, bevor man auf 2757 Metern das Passschild des höchsten italienischen Gebirgspasses erreichte.

Von Fahrzeug an die Mauer gedrängt

Der Verkehr an diesem Montag war erschreckend, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Teilweise wurde auf die Radfahrer fast keine Rücksicht genommen. Nur durch ein Ausweichmanöver konnte der älteste Mitradler Klaus Zimmermann eine Berührung mit einem trotz Gegenverkehr überholenden Wohnmobil vermeiden. Zimmermann wurde nach rechts an eine Steinmauer gedrängt. Er zog sich dabei blutende Schrammen am rechten Unterarm zu. Es sollte zum Glück der einzige Zwischenfall dieser Art bleiben. Der Autofahrer fuhr indessen einfach weiter.

Am Dienstag hatten die Radsportfreunde Kleines Wiesental sich eine Runde um den Monte Penegal mit dem Gampenpass und nachfolgend dem Mendelpass zum Ziel gesetzt. Bei hochsommerlichen Temperaturen war es zunächst ein Vergnügen. Bei der späteren Fahrt zum Mendelpass nutzten die Radsportfreunde einen gut asphaltierten Radweg, um dem Verkehr aus dem Weg zu gehen. Auf den Ratschlag eines Hoteliers Mitte der Stecke, den Radweg auch weiter gut befahren zu können, hätten die Radsportfreunde besser nicht hören sollen. Dieser führte sie nämlich in ein Waldgelände und ging dort für die letzten rund zwei Kilometer in einen steilen Schotterweg über, und die Räder mussten dann sogar geschoben werden. Für Rennräder war die Route vollkommen ungeeignet. Die Verärgerung war groß.

Herausforderung Timmelsjoch

Umso schöner war danach das Vergnügen der Talfahrt Richtung Bozen und die Weiterfahrt über verkehrsarme Straßen und Radwege zurück nach Meran. Dass man unterwegs auch genügend Erfrischungspausen einlegte, versteht sich von selbst.

Am Mittwoch folgte mit dem Timmelsjoch die größte Herausforderung. Von Meran aus ging es in das Passeiertal bis nach St. Leonhard (691 Meter). Dort beginnt der 29 Kilometer lange Aufstieg bis zur Passhöhe auf 2474 Meter. Bei zunehmender Bewölkung und merklicher Abkühlung forderte dieser Anstieg jeden, und man war froh, die Passhöhe erreicht zu haben. Auf gleicher Strecke ging es zurück.

Wetterbedingt folgte ein Ruhetag, und erst am Freitag sollte das Glanzlicht dieser Woche folgen: die sogenannte Sella Ronda. Dabei bezwingt man auf knapp 64 Kilometern die Pässe Campolongo, Pordoj, Sella und Grödner Joch und umrundet damit den gewaltigen Sellastock.

Mit Bus und Hänger fuhren die Radsportfreunde zunächst bis Canazei und stiegen dort in das Pässevergnügen ein. Auf besten Straßen und bei idealem Wetter konnte die Tourwoche abgeschlossen werden. Gut gelaunt und voller Vorfreude auf die nächste Tour-Woche in zwei Jahren traten die Radsportfreunde dann am Samstag den Heimweg an.

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