Bereits gute Erfahrungen hat das Evangelische Sozialwerk Wiesental mit dem Aufbau von ambulant betreuten Wohngemeinschaften. Zuletzt wurde eine solche Senioren-WG am Eisweiher in Schopfheim eröffnet. Sie bietet zwölf Bewohnern Platz, die in einer Wohngemeinschaft zusammenleben und über einen eigenen privaten Wohn- und Schlafbereich verfügen. Mybes erläuterte, dass sich die Mieter an den alltäglichen Dingen wie Waschen, Kochen und Einkaufen beteiligen, so wie es ihre Fitness zulässt. Gleichzeitig könne altenpflegerische Grundversorgung durch geschultes Personal sichergestellt werden. Laut Mybes kommen Personen ab Pflegegrad eins für die Senioren-WG in Frage. Die Fachkräfte der Altenpflege werden unterstützt durch ehrenamtlich tätige Personen oder Angehörige, soweit möglich.
Das Evangelische Sozialwerk bevorzugt einen barrierefreien Flachbau und hatte die kostenfreie Überlassung eines Grundstücks zur Bedingung gemacht. In der möglichen „Zeit- und Zielplanung“ ging Mybes von einer grundsätzlichen Weichenstellung noch in diesem Jahr aus. Falls der Gemeinderat grünes Licht gebe, könne bereits im nächsten Jahr mit einer Bauplanung und dem Finanzierungskonzept begonnen werden. 2023 und 2024 wären im günstigsten Fall die Bauphase mit anschließender Eröffnung. Die Wirtschaftlichkeit ergebe sich aus Mieteinnahmen beziehungsweise Pflegeleistungen. Pia Maria Späth versicherte den Gemeinderäten, dass ESW an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert sei.
Bürgermeister Gerd Schönbett sprach nach dem Vortrag von einem „ambitionierten Projekt“, das den gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung trage. Ein offenes Bekenntnis für eine derartige Einrichtung gab Rolf Vollmer aus Wies ab: „Das ist genau das, was ich mir vorstelle im Tal“, machte er den potenziellen Betreibern des Seniorenzentrums ein dickes Kompliment. Werner Schwald aus Neuenweg würde sich eine entsprechende Einrichtung gerne einmal anschauen, wozu in Schopfheim Gelegenheit besteht, wie Späth anbot. Wenn alle Angebote realisiert werden sollen, benötigt ESW wohl eine rund 5000 Quadratmeter große Fläche, wurde gemeinsam überschlagen. Der Anfang dafür ist gemacht.