Weidegemeinschaft: Stromsparen im Schlachthaus wirkt sich positiv auf die Kasse aus
Kleines Wiesental-Wies (ger). Die meisten der 40 Mitglieder der Weidegemeinschaft Wies besuchten die Hauptversammlung, ein Zeichen starker Verbundenheit mit dem Verein.
Vorsitzender Michael Grether hielt im Gasthaus „Waldhorn“ in Stockmatt nicht nur den Jahresrückblick, sondern referierte auch über die Weide- und Landschaftspflegegemeinschaft. Erkrankt war die zweite Vorsitzende Manuela Stoll. Die erwartete Mitarbeiterin vom Landratsamt, Lucia Moray vom Fachbereich Landwirtschaft, und Carina Blum vom Landschaftserhaltungsverband mussten wegen Erkrankungen ebenfalls kurzfristig absagen.
Nach der Totenehrung berichtete Michael Grether über die Geschäfte im Vorjahr. Er meinte: „Eigentlich ist nicht so viel passiert, das bietet natürlich den Vorteil, dass nichts Negatives geschehen ist.“
Geschäftsberichte
Rechner Helmut Grether berichtete von der Betreuung von sechs Tieren mehr als im Vorjahr. Die Gemeinschaft unterhielt insgesamt 351 Tiere, darunter zwölf Milchkühe, 87 Mutterkühe und 246 Rinder. Ebenfalls wurden 41 Pferde, 33 Schafe, 58 Ziegen und ein Esel betreut.
Erfreulich stabile Zahlen mit 172 Schlachtungen im Schlachthaus Wies konnten mitgeteilt werden. Mit Bedauern meinte Grether: „Zum Weideviehmarkt 2021 gibt es nichts zu berichten, weil er nicht stattfand.“ Nunmehr habe man im Vorstand beschlossen, den diesjährigen Weideviehmarkt unter Coronaschutzmaßnahmen durchzuführen. Er meinte: „Hierzu brauchen wir wieder alle helfenden Hände.“ Sein Dank galt der neuen Schriftführerin Celine Reimann, die ihren Job sehr gewissenhaft ausführt.
Grether würdigte den langjährigen Vorsitzenden Heiner Brunner, der im Vorjahr verstorben war. Sein Dank galt dessen Sohn und Weidewart Martin Brunner, der den Betrieb mit Nelli Brunner fortführt und somit einen wichtigen Teil der Offenhaltung der Landschaft ausführt.
Helmut Grether konnte über zufriedenstellende Kassenstände des Schlachthauskontos, des Weidekontos und des Pflegevereins berichten. Es gab keine größeren Reparaturen oder Anschaffungen, dafür aber den Zuschuss der Gemeinde. Die neuen stromsparenden Aggregate im Schlachthaus würden sich positiv auszahlen. Die Weidegemeinschaft hat ferner ein neues Mitglied, und ein Viehanhänger wurde gekauft. Beim Konto des Pflegevereins haben sich aufgrund des Wegfalls des Weideviehmarktes von 2020 und 2021 keine wesentlichen Änderungen ergeben.
Die Kasse wurde von Thomas Schwald und Andreas Dörflinger mit einwandfreiem Ergebnis geprüft. Thomas Schwald leitete die Entlastung des Vorstandes, die einstimmig erteilt wurde. Er dankte dem Rechner Helmut Grether und Reinhard Schnepf als Metzger im Schlachthaus.
Verschiedenes
Die erkrankte Lucia Moray vom Landratsamt ließ schriftlich mitteilen, dass sie gemeinsame Weidebegehungen anbietet sowie Beratungen über die Einrichtung von Wolfszäunen vermittelt. Künftig werden sämtliche Maschinen des Weidevereins von Gerätewart Martin Hasler verwaltet. Die Weidegemeinschaft besitzt zum Schlachten eine Tötebox, die schon die Jahre gekommen ist. Gemeinsam mit den weiteren Weidegemeinschaften der Gemeinde wurde für eine neue und technisch bessere Tötebox, die rund 30 000 Euro kostet, ein Förderantrag beim Biosphärengebiet gestellt,
Das Schlachthaus Wies begeht seinen 30. Geburtstag, die Weidegemeinschaft möchte das Jubiläum feiern. Eine Geburtstagsfeier könnte gemeinsam beim Naturparkmarkt am 17. Juli in Wies stattfinden. Die Aufnahme eines neuen Mitgliedes wurde von den Anwesenden einstimmig beschlossen.
Ortsvorsteher Rolf Vollmer bedankte sich für die geleistete Arbeit und bedauerte den Wegfall von zwei Weideviehmärkten. Er sagte: „Ich freue mich, dass unsere Viehzahlen so stabil geblieben sind.“ Seine Hoffnungen liegen auf „halbwegs vernünftigen Zeiten“.
Rechner Helmut Grether bedankte sich für die Arbeit von Michael Grether, der 14 Jahre lang Vizevorsitzender war. Im Vorjahr hatte Michael Grether nach dem Tod von Heiner Brunner den Vorsitz des Vereins übernommen.
