Kleines Wiesental Langer Atem wichtig

(ger)

Patricia Fromm: Mehr Frauen in die Politik.

Kleines Wiesental - Patricia Fromm wünscht sich einen höheren Frauenanteil in den kommunalen Gremien. Am Montag informierte sie Bürgerinnen über die Möglichkeit der politischen Partizipation. Ihr Ziel ist es, dass mehr Frauen in Ortschafts- und Gemeinderäten vertreten sind. Das soll schon nach der Kommunalwahl am 26. Mai so sein. Fromm ist seit 2010 Ortschaftsrätin in Wies und seit 2014 Gemeinderätin im Kleinen Wiesental. Im Kleinen Wiesental ist der Frauenanteil in den Gremien gering. Eine Frau steht elf Gemeinderäten gegenüber, und lediglich eine Ortschaft wird von einer Frau geführt.

Die Resonanz auf den Informationsabend in Wies war gering. Lediglich fünf Frauen folgten der Einladung von Patricia Fromm. Eine Frau wies daraufhin, dass im Kleinen Wiesental viele Menschen auf Unterstützung durch Altenpfleger oder Nachbarschaftshilfe angewiesen sind. Ein gemeinsames Projekt der Gemeinde und der evangelischen Kirche zur Förderung entsprechender Maßnahmen sei vor Jahren im Sande verlaufen. Die Frauen wünschen sich Radwege, dezentrale Kinderbetreuung und Tagesmütter, eine bessere Breitbandversorgung und verstärkten Schutz der Natur.

Patricia Fromm betonte, dass sich viele Projekt nicht von heute auf morgen umsetzen ließen: „Man braucht für Veränderungen einen langen Atem und muss als Gemeinderat die Verwaltung oft vor sich herschubsen.“ Das könne man zum Beispiel an der Erstellung des neuen Wanderführers sehen, ein Thema, das Fromm besonders interessiert, weil sie Gästeführerin beim Schwarzwaldtourismus ist. Patricia Fromm sagte, die Kommunen seien zum Teil finanziell schlecht ausgestattet. Es gebe Pflichtaufgaben (Wasserversorgung, Feuerwehr, Schulen et cetera) und freiwillige Leistungen der Gemeinde. Ein wichtiges Element der Finanzierung von Projekten seien Fördergelder (unter anderem vom Naturpark, vom Biosphärengebiet und dem Ausgleichsstock). Die Weidegemeinschaft und der Tourismusverein hätten zum Beispiel Zuschüsse bekommen.

Die erfahrene Kommunalpolitikerin stellte den Frauen dann noch die Kompetenzen des Ortschafts- und des Gemeinderates und des Landratsamtes vor. Die Ortschafts- und Gemeinderäte tagen in der Regel jeweils einmal im Monat für ein bis drei Stunden. Sinnvoll ist es, Verwaltungsunterlagen vorher zu studieren. Im Anschluss an eine öffentliche Sitzung gibt es eine nicht-öffentliche Sitzung, in der beispielsweise Personalangelegenheiten erörtert werden. Pro Sitzung bekommen Räte 30 Euro. Für die nächste Kommunalwahl möchte Patricia Fromm eine „Unabhängige Kleinwiesentäler Frauenliste“ gründen. Um in einen Ortschafts- oder Gemeinderat gewählt zu werden, muss man sich aber nicht zwingend auf eine Liste setzen lassen. Die Frauen dankten der Referentin für die Informationen und überlegen nun, ob sich eine Tätigkeit für ein politisches Gremium mit anderen Verplichtungen (Beruf, Pflege, Kinder) vereinbaren lassen.

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