Kleines Wiesental „Menschen sind hier sehr offen“

(os)
Heinz Oßwald aus Wies wird heute 80 Jahre alt. Foto: Ralph Lacher

Heinz Oßwald wird heute 80 Jahre alt. 41 Jahre war er Lehrer an der Nachbarschaftsschule.

Kleines Wiesental-Wies - Generationen von Schülern im Tal hat er unterrichtet und sich in seiner Freizeit in zwei Gesangvereinen engagiert - heute kann der Sänger, Dirigent und Lehrer Heinz Oßwald aus Wies seinen 80. Geburtstag feiern.

Geboren wurde der Jubilar am 7. März 1939 als Sohn der Gastwirtsfamilie Philipp und Elsa Oßwald in Lörrach. Die Familie - Heinz Oßwald hat drei Schwestern - lebte in Kaltenbach im Kandertal. „Da mein Vater damals in den Krieg musste und nach Kriegsende noch einige Zeit in Gefangenschaft war, musste meine Mutter uns allein erziehen und versorgen. Das war für uns alle eine Zeit, in der wir gelernt haben, wie wichtig familiärer Zusammenhalt, aber auch Dorfgemeinschaft und Nachbarschaftshilfe sind“, erzählt Heinz Oßwald.

Abitur in Neersburg

Nach dem Abitur am Aufbaugymnasium in Meersburg studierte er an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg Lehramt an Volksschulen. Die erste Anstellung fand er ab Frühjahr 1961 in Wies, wo er mit Annemarie Göhring aus Ottenhöfen, die er 1963 heiratete, schnell heimisch wurde. „Die Menschen hier sind sehr offen, und mein Vereinsengagement und die Tätigkeit an der Schule in Wies hat uns schnell in die Dorfgemeinschaft finden lassen“, erzählt Heinz Oßwald. Er war in Wies ab 1968 Oberlehrer und Schulleiter, wechselte dann mit den Wieser Schülern 1975 an die neu eingerichtete Nachbarschaftsschule in Tegernau. Die Familie hatte zwischenzeitlich Zuwachs durch zwei Töchter erhalten, und gemeinsam entschied man damals, in Wies zu bleiben und nicht etwa aus Karrieregründen des Lehrers Heinz Oßwald wegzugehen.

Lehrer im Wiesental

Der Jubilar blieb bis zur Pensionierung im Jahr 2002 an der Nachbarschaftsschule in Tegernau und arbeitete 41 Jahre als Lehrer im Kleinen Wiesental. In Tegernau gründete er auch die Volleyball-Lehrersportgemeinschaft, wo er bis 2003 dem Volleyballspiel frönte.

Noch mehr wie für Volleyball hat Heinz Oßwald fürs Singen übrig. 1969 wurde er aktiver Sänger beim Gesangverein Wies.

Zwei Jahre später wurde er Schriftführer - und behielt diese Vorstandsfunktion 36 Jahre lang. „1975 stand der Gesangverein ohne Dirigent da. Also übernahm ich auch dieses Amt und zwar für 34 Jahre“, erzählt Heinz Oßwald. Doch damit nicht genug der Stabführungs-Aktivitäten: Der Gesangverein Bürchau bat 1991 den Wieser Dirigenten um „Aushilfe“. 21 Jahre lang wurden aus dieser „Interimstätigkeit“. 14 Jahre lang war Heinz Oßwald auch Chorleiter des evangelischen Singkreises der Kirchengemeinde, in der auch drei Amtsperioden lang Kirchengemeinderat und Leiter des Kindergottesdienstes war.

Nachdem ihm in den letzten Jahre gesundheitliche Probleme zu schaffen machten, blieb aber immer noch das Singen im Wieser Gesangverein. Mit der Antwort auf die Frage, wie und warum man ein solches ehrenamtliches Pensum bewältigt, zögert Heinz Oßwald nicht lange: „Die Familie, zu der zwischenzeitlich auch zwei Enkel gehören, hat mir den Rücken frei gehalten. Und der tolle Zusammenhalt in den Vereinen und im Heimatdorf gibt viel, viel Positives zurück“, sagt Heinz Oßwald. Übrigens: Als freier Mitarbeiter der örtlichen Zeitungen berichtete er viele Jahre aus Wies. Den runden Geburtstag feiert Heinz Oßwald am Wochenende mit den Vereinen, der Familie, den Nachbarn und Freunden im Dorfgemeinschaftshaus in Wies.

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