Viele Privatleute sind damit gescheitert, über Jahrzehnte ein Lebensmittelgeschäft in Wies zu führen; mit vereinten Kräften und einem Genossenschaftsmodell ist es gelungen, einen Markt dauerhaft zu etablieren. Dass ist nur deswegen möglich geworden, weil das Haus in Eigenregie errichtet wurde, und mithilfe von Ehrenamtlichen, die für ihr Mitwirken keinen Cent verlangt haben.
Die Genossenschaft hat es dank ihrer Mitarbeiter sogar geschafft, das Grundstück, auf dem der Laden steht, zu kaufen.
Der Laden kümmert sich auch um die, die nicht mehr so mobil sind. Nach der Eröffnung kam die Idee auf, dass der Laden die Senioren beliefern könne. Die Genossenschaft gründete daraufhin ein Dorfladen-Taxi, das zwar nicht liefert, aber die Kunden an ihrem Haus abholt und dort auch wieder hinbringt. Gaby Beha ist eine der „Abholerinnen“. Zweimal im Monat vormittags kutschiert sie ältere Bürger von ihrem Zuhause nach Wies und hilft darüber hinaus auch noch, Waren auszupacken. „Mit meinem ehrenamtlichen Einsatz möchte ich dazu beitragen, dass der Dorfladen erhalten bleibt. Ich bin froh, dass es ihn gibt“, sagt sie.
Sollte sich die Personalsituation nicht ändern, wird der Laden an einem der beiden Nachmittage geschlossen bleiben. Das aber wollen Dieter Miss und die Kunden nicht. Geöffnet ist bisher Montag bis Samstag von 8 bis 12.30 Uhr und montags und freitags von 16 bis 19 Uhr.
Miss wünscht sich eine Aufwertung des Ehrenamts in Deutschland. Ehrenamtliche Arbeit müsse vom Staat angemessen honoriert werden, so wie das beispielsweise für Frauen bei der Mütterrente geschieht.