Die Landrätin widmete sich auch der Gesundheitsversorgung. Sie wies darauf hin, dass der Kreis eigentlich nur für die stationäre Versorgung der Patienten zuständig sei. Angesichts der weniger werdenden Haus- und Fachärzte würden die Kommunen aber unterstützt. So sei die kommunale Gesundheitskonferenz eingerichtet und ein Förderprojekt gestartet worden. Dammann erklärte des Weiteren, dass der Betrieb der Kliniken nicht „ausfinanziert“ sei; der Kreis hoffe daher auf die geplante Strukturreform. Sie betonte aber, dass sie froh sei, dass der Landkreis Lörrach, im Gegensatz zu anderen Kreisen, „schon soweit“ mit dem neuen Zentralklinikum ist.
Die Gesundheitsversorgung war auch Thema in der anschließenden Fragerunde. Gemeinderätin Silke Meyer appellierte an die Landrätin, mehr mit den Medizinstudenten zu kommunizieren, um sie für die Tätigkeit als Hausarzt im ländlichen Raum zu begeistern. Eine Bürgerin gab zu verstehen, dass die Arbeit von Hausärzten „von oben“ durch Vorschriften erschwert werde – der Landkreis sollte daher signalisieren, dass diese abgebaut werden müssen. Gemeinderat Rolf Vollmer berichtete, dass es für angehende Ärzte schwierig sei, auf dem Land eine Praxis zu eröffnen – diese könnten davon nicht existieren. „Letztendlich ist alles eine Geldsache“, so Vollmer. Dammann zeigte Verständnis für die Wortmeldungen, entgegnete jedoch, dass viele junge Ärzte die Verantwortung für eine eigene Praxis auch deshalb scheuen, da das Praxismanagement zu aufwendig sei. Sie war sich mit den Räten einig, dass ein Bürokratieabbau notwendig ist.
Bauvorschriften
Ein weiteres zentrales Thema der Räte waren die in ihren Augen zu strengen Bauvorschriften. So sagte Bürchaus Ortsvorsteherin Katharina Matzken, dass die Gemeinde „um jeden Einwohner kämpft“. Sie könne nicht nachvollziehen, dass das Landratsamt oft Bauvorhaben ablehnt, denen der Gemeinderat zugestimmt hat. Sie appellierte, dass die baulichen Gegebenheiten des Kleinen Wiesentals differenzierter betrachtet werden müssen.