Kleines Wiesental / Steinen Schneemangel wirkt sich aus

Denis Bozbag
Den Schneemangel in diesem Winter bekommen auch Skiclubs zu spüren. Sie müssen in schneereichere Gebiete ausweichen. Foto: Markgräfler Tagblatt (Archiv)

Milder Winter beeinträchtigt Skiclubs

 Kleines Wiesental / Steinen - Zu warm, zu trocken. Der Januar hat sich im Schwarzwald als viel zu sonnig erwiesen, lautet der Tenor bei Skiclubs. Der daraus resultierende Schneemangel versetzt sie in eine trübe Stimmung, denn Kurse konnten in der Region während der laufenden Skisaison noch nicht angeboten werden.

„Der milde und vor allem schneearme Winter beeinträchtigt unser Skikursangebot im Schwarzwald. Bisher konnten wir keinen der geplanten Kurse im Schwarzwald durchführen“, berichtet Dirk Glaser, Skischulleiter beim TuS Höllstein auf Anfrage unserer Zeitung. „Das Kursangebot umfasst vor allem Anfängerkurse, und wir haben uns auf Kinder und Familien spezialisiert. Üblicherweise haben wir um die 40 bis 50 Kursteilnehmer pro Wochenende.“

Verschiebungen seien nur bedingt möglich. Zum einen könne man vorab keinen Ausweichtermin festlegen, weil man nicht wisse, wie sich der Winter weiterentwickle. Zum anderen müsse der Verein berücksichtigen, wann Teilnehmer und Skilehrer Zeit hätten.

Die Kurstermine würden ein knappes Jahr im Voraus geplant, damit genügend Personal zur Verfügung stehe und man sich mit den Liftbetreibern abstimmen könne. 

„Was wir zurzeit versuchen zu planen, ist, einen Einsteiger-Kurs nach Flumserberg in der Schweiz zu verlegen. Dieser sollte ursprünglich in Todtnauberg stattfinden. Die Herausforderung dabei ist, die Teilnehmer für den Mehraufwand zu gewinnen, sowohl zeitlich wie auch preislich“, gibt Glaser zu bedenken. Für die weiteren Ausfahrten und auch Kurse in Flumserbeg (22. Februar) und Saanenmöser (7. März) sehe es derweil recht gut aus. 

„Die Termine im Januar und Februar waren bisher immer realisierbar“, meint Wolfgang Niedermayer, Skiabteilungsleiter des TuS Höllstein. „An solch einen Schneemangel kann ich mich nicht erinnern.“ Weihnachten und Neujahr hätte man bereits für Angebote aufgegeben. Dass nun auch die restliche Winterzeit mit milden Temperaturen aufwarte, besorge ihn ein wenig.

Die Skikurse im Winter seien für den Verein eine wichtige Einnahmequelle. Das Geld werde für das Equipment und die Skilehrerausbildung benötigt. Derzeit ließen sich sechs Jugendliche im Alter von 13 bis 16 Jahren vom Verein ausbilden.

Der Verein habe genug finanzielle Reserven, um zwei weitere Ausnahmewinter zu überbrücken, so Niedermayer. Ein durch den Klimawandel bedingter Langzeittrend zu milden Temperaturen sei aber fatal.

Ähnliches weiß Stefan Wenning, Vorsitzender des Skiclubs Neuenweg, zu berichten. Dieser bietet jeden Winter Ski- und Snowboardkurse für Kinder und Erwachsene auf dem Belchen an. Dort könne man einen eigenen kindgerechten Skilift betreiben. „Der Feldberg ist für Anfänger- und Kinderskikurse sehr unentspannt und keine Alternative.“

Der Januar sei planungsmäßig eine Katastrophe gewesen. Termine mussten abgesagt, verschoben und dann wieder abgesagt werden. Eine gehörige Fleißarbeit, da in der Regel bis zu 120 Kinder an den organisierten Tagen teilnehmen.

„Je mehr wir die Termine in den Februar verschieben müssen, desto schwieriger wird es, Skilehrer und Teilnehmer zu finden“, beklagt Wenning. Denn viele Helfer und Ausbilder sind dann in fasnächtliche Aktivitäten eingebunden und planten im März den ersten Urlaub.

Wie in den vergangenen Jahren wollte der SC Neuenweg am 12. Februar einen Kreisjugendskitag auf dem Belchen fachlich unterstützen. In Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Schönau, der Montfort Realschule in Zell und der Silberbergschule Todtnau wird ein Sporttag angeboten, an dem sich Schüler im Riesentorlauf und im Langlauf messen und um begehrte Pokale und Sachpreise kämpfen können. Bei diesem Rennen sind viele Schulen des Landkreises Lörrach mit am Start. Bis zu 250 junge Rennläufer müssen die fleißigen Helfer dann vor Ort verpflegen. Doch daraus wurde dieses Jahr nichts mehr, denn der Skitag ist ersatzlos gestrichen worden.

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