Kleines Wiesental Schöne und bereichernde Erfahrung

Markgräfler Tagblatt
Die Eheleute Güldü, Doris Kalbe, Angelika Senn, Jeanette Kiefer-Cardinale, Lucia Klein und Harald Senn (von links) beim Abschlusstreffen des Helferkreises. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Helferkreis: Abschlusstreffen in der geräumten Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Bürchau

Ein rundum positives Fazit zogen die Mitglieder des Helferkreises in Bürchau wie auch Bewohner des Flüchtlingsheims bei ihrem Abschlusstreffen am Dienstag. Für die Helfer war es zusammenfassend eine „schöne und bereichernde Erfahrung“ und auch die anwesenden Bewohner werden den freundlichen und herzlichen Empfang in Bürchau in guter Erinnerung behalten.

Kleines Wiesental-Bürchau (hf). Lucia Klein, Flüchtlingsbeauftragte des Landkreises, präzisierte eine erste Information: „Der Landkreis hat die Gemeinschaftsunterkunft in Bürchau geräumt, geschlossen wird sie noch nicht, da derzeit nicht abschließend beurteilt werden kann, ob die Räumlichkeiten zu einem späteren Zeitpunkt nicht doch noch gebraucht werden.“ Die bisherigen Bewohner sind teilweise in die kommunale Anschlussunterbringung gewechselt. Einige sind in die Unterkunft nach Rheinfelden verlegt worden. GU-Leiter Hartmut Günter wechselt nach Schwörstadt, um auch die dortige Unterkunft zu räumen.

An die Zeit in Bürchau wird sich Günter gern erinnern. „Eine schwierige Zeit in Bürchau gab es nicht“, blickte er zurück. „Es war ein harmonisches Zusammenleben, zu dem gerade auch der Einsatz des Helferkreises wesentlich beigetragen hat. Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken“, fügte er hinzu.

Eine ganz persönliche Beurteilung steuerte Hadice Güldü von der letzten noch in Bürchau lebenden Gastfamilie bei. Sie habe oft erlebt, dass Menschen in Deutschland Flüchtlingen ernst, vielleicht auch ein wenig misstrauisch begegnen. „In Bürchau war das anders, hier sind uns die Menschen immer mit einem Lächeln begegnet. Das hat uns das Leben viel einfacher gemacht. Wir hatten das Gefühl, wirklich willkommen zu sein“, so Güldü.

Auch Pfarrer Christian Rave bestätigte: „Das Zusammenleben in Bürchau hat sich deutlich besser entwickelt, als man erwarten durfte.“ Sowohl in der Kirchengemeinde wie auch in der Schule habe sich zwischen Einheimischen und Gästen ein vorbildliches Zusammenleben entwickelt.

Harald Senn, Koordinator des Helferkreises, verwies auf die vielen Helfer in allen Bereichen, die sich in die Aktivitäten eingeschaltet hatten. Der Deutsch-Unterricht für die Flüchtlinge wurde von Ehrenamtlichen organisiert und durchgeführt, eine große Hilfe seien auch Erika und Herbert Baier gewesen wie auch der TuS Kleines Wiesental, der für die Kinder Sportangebote organisiert hatte.

Lucia Klein betonte, dass Integration von Migranten nur vor Ort gelingen könne und dass die Erfahrung, die man während der letzten beiden Jahre gemacht habe, hierfür beispielhaft sei. Gerade das gemeinsame Kochen und Essen in der Gemeinschaftsunterkunft habe viel dazu beigetragen, dass sich Barrieren gar nicht erst aufbauten. Jeanette Kiefer-Cardinale, die Wanderungen im Kleinen Wiesental angeboten hatte, steuerte eine eigene Erfahrung bei. „Es genügt nicht, Angebote zu machen und zu warten, dass die Menschen kommen“, erklärte sie. „Man muss die Angebote zu den Menschen bringen.“ Für ihre Wanderungen rund um Eichholz habe sie Flüchtlingskinder in der Schule angesprochen.

„Zwischen vielen von uns – Helfern wie Flüchtlingen – haben sich in den zwei Jahren echte Begegnungen und Freundschaften entwickelt, die unser Verständnis füreinander und die Fähigkeit für ein künftiges Miteinander positiv beeinflusst haben,“ betonte Angelika Senn vom Helferkreis.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading