Kleines Wiesental Siegerentwurf wird realisiert

Markgräfler Tagblatt
Vor zwei Wochen stellten Bürgermeister Gerd Schönbett, Isolde Britz (Stadtbau Lörrach) und Donato Acocella (Büro Dr. Acocella Stadt- und Regionalentwicklung) den Ortschafts- und Gemeinderäten die Siegerentwürfe vor. Foto: Archiv / Christoph Schennen Foto: Markgräfler Tagblatt

Dorfgemeinschaftshaus: Gemeinderat entscheidet sich einstimmig für die Pläne des Büros Schaudt

Der neue Gemeinderat des Kleinen Wiesentals hat sich am Mittwochabend einstimmig dafür ausgesprochen, den von der Jury mit dem ersten Preis ausgezeichneten Siegerentwurf für das Dorfgemeinschaftshaus in Wieslet zu realisieren.

Von Christoph Schennen

Kleines Wiesental-Wieslet. Vor der Entscheidung erläuterte Isolde Britz (Stadtbau Lörrach), die den Wettbewerb betreut hatte, welche Vorteile der Entwurf des Büros Schaudt aus Konstanz habe. Sie hatte dem Gemeinderat kurz nach der Entscheidung der Jury die einzelnen Entwürfe bereits vorgestellt (wir berichteten) und am Dienstagabend den Bürgern Rede und Antwort gestanden. Am Mittwoch befasste sich der Gemeinderat Kleines Wiesental mit dem Thema.

Ergebnis zahlreicher Workshops und Inforunden mit Räten und Ortsvorstehern war die Erstellung eines Leitbilds für Wieslet. Die Bürger sprachen sich auch für die Errichtung eines neuen Dorfgemeinschaftshauses aus, weil das alte kaum noch zu sanieren war. Es wurde ein Architektenwettbewerb durchgeführt, zu dem sechs Büros eingeladen waren. Die „Halle“ wird derzeit von vielen Vereinen genutzt - vom Sportverein über den Musikverein, den Gesangverein bis hin zum Verein Zukunft Deponie Scheinberg, um nur einige zu nennen. Den Architekten wurden Vorgaben gemacht, die sie in ihren Entwürfen zu berücksichtigten hatten. Der Schulhof sollte eine Fläche von 100 Quadratmeter nicht unterschreiten, die Freifläche zum Kindergarten sollte mindestens 350 Quadratmeter betragen, die Schulstraße sollte gestalterisch aufgewertet und die Kleine Wiese in das Ortsbild einbezogen werden.

Vereine müssen sich kein Ausweichquartier suchen

Die Jury, die über die Vorschläge zu entscheiden hatte, bestand nicht nur aus Fachleuten sondern auch aus Ortsvorstehern, Räten und Vertretern von Vereinen und der Jugend. Die Architekten präsentierten Entwürfe, wobei keiner dem anderen glich. Das Dorfgemeinschaftshaus bekam mal eine Sonderform, mal wuchs das Gebäude in die Fläche, weil alles auf einer Ebene untergebracht wurde und mal wurde es in den Süden platziert. In einem Entwurf kam das Gebäude sehr städtisch daher, weshalb es für Wieslet ausschied. Bei einem der mit dem zweiten Platz ausgezeichneten Entwürfe dockte der Neubau an den Kindergarten an. Vorgesehen war hier auch ein Anger, der aber als Treffpunkt der Dorfgemeinschaft nicht optimal war. Beim anderen Zweitplatzierten missfiel der Jury, dass die sanitären Einrichtungen im Untergeschoss untergebracht waren. Ferner war es zu dicht am Nachbargrundstück platziert worden, so dass es nach Norden hätte verschoben werden müssen, was wiederum den Platz für den Dorfplatz verkleinert hätte. Der Siegerentwurf hat den Vorteil, so Britz, dass der Neubau errichtet werden kann, ohne dass die alte Halle vorher abgebrochen werden muss. Die Vereine können das Gebäude bis zur Fertigstellung des neuen Dorfgemeinschaftshauses weiter nutzen und müssen sich kein Ausweichquartier suchen. Mittelfristig soll es abgerissen werden, um dort zum Beispiel altersgerechten Wohnraum zu schaffen.

Der Dorfplatz soll auf Höhe der Schulstraße 7 entstehen. Das Gebäude dort wird dann abgerissen. Als gelungen wird auch der Freisitz an der Kleinen Wiese angesehen.

Im neuen Dorfgemeinschaftshaus untergebracht sind im Erdgeschoss ein 280 Quadratmeter großer Saal mit einer mobilen Bühne, ein Geräteraum, eine Küche und Sanitäranlagen und im Obergeschoss ein kleinerer Saal für kleinere Gruppen mit Umkleiden und einem Nebenraum, in dem man Dinge unterbringen kann. Neben dem Saal gibt es auch einen Abgang in die Halle. „Dieser Entwurf berücksichtigt alle Wünsche der Bevölkerung“, so Isolde Britz. In das Obergeschoss gelangt man nicht nur über eine Treppe, sondern auch mit einem Aufzug. Kritik am Abriss des Gebäudes an der Schulstraße 7 äußerte am Dienstagabend der Buurefasnachtsverein. Dort ist ihr Vereinsheim untergebracht. Isolde Britz sagte, eine Sanierung des Gebäudes lohne sich nicht. Bis zum Abriss des Gebäudes vergingen aber noch mindestens vier Jahre. Auch der Musikverein sieht seine Ansprüche nicht vollständig eingelöst.

Aussagen der Gemeinderäte

Matthias Leisinger bezeichnete den Entwurf als „Mehrgewinn“, Nicolai Schwald sagte, der Widerstand wäre nicht geringer gewesen, wenn die Halle sofort abgerissen worden wäre. Rolf Vollmer befand, dass die Vorgaben mit dem Siegerentwurf erfüllt wurden, Silke Meyer meinte, Senioren würden lieber einen Aufzug benutzen als einen Treppenlift. Bürgermeister Gerd Schönbett sagte, dass man die alte Halle nutzen könne, während der Neubau entstehe. Wenn das Dorfgemeinschaftshaus fertig sei, könne man auch mal zwei Jahre warten, ehe die Gestaltung des Dorfplatzes angegangen würde.

Die Kosten für den Neubau dürfen maximal 2,3 Millionen Euro betragen; Isolde Britz erinnerte daran, dass ein Quadratmeter Nutzfläche 3000 bis 4000 Euro koste.

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