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Kleines Wiesental Sorgenvoller Blick in die Zukunft

Gudrun Gehr
Neuer Vorstand: (von links) Anett Richter (Kassiererin), Cordula Homberger (Notenwartin), Dagmar Haas (Schriftführerin), Dieter Weniger (Beirat), Ingeborg Hauper (Beirat), Uli Hübsch (Vorsitzender) - es fehlt Ingrid Kuttler (Beirat).                                                                                                                                                Foto: Gudrun Gehr

Gesangverein Wieslet: „Es sieht mau aus“: Vierstimmiger Gesang aufgrund Sängermangels nicht möglich

Der Gesangverein Wieslet hielt Rückschau quasi im Drei-Jahres-Pack, die letzte Hauptversammlung fand aus bekannten Gründen 2019 statt. Bei seiner Begrüßung stellte Vorsitzender Uli Hübsch im Gasthaus „Rothenburg“ in Niedertegernau fest, dass innerhalb der vergangenen drei Jahre die Hälfte der Zeit ohne Proben und Veranstaltungen verlaufen musste.

Von Gudrun Gehr

Kleines Wiesental-Wieslet. Schriftführerin Dagmar Haas verlas die Protokolle. Optimistisch hatte das Jahr 2019 begonnen, da dreizehn Aktive des Langenauer Chores zur musikalischen Kooperation mit den Wiesletern bereit waren und den Chor somit auf nahezu 30 Sänger ergänzten. Daher konnte mit der Dirigentin Ibolya Barla ein guter Klangkörper hergestellt werden.

Als erstes Ziel hatte sich die Singgemeinschaft das Adventskonzert am 1. Dezember in der Wiesleter Kirche gesetzt. Im Vor-Corona-Jahr 2019 wurden diverse Aktivitäten wahrgenommen, darunter die Übernahme der Kaffeestube beim Nussbaumfest der Feuerwehr Wieslet. Erneut wurde ein Probenwochenende im November in der Jugendherberge in Breisach, diesmal mit Unterstützung von zehn Langenauer Sängern, verbracht.

Der Höhepunkt des Jahres war das gelungene Adventskonzert, das bis auf den letzten Platz ausverkauft war. Niemand ahnte, dass der Adventszauber im Dezember für Jahre eine der letzten Veranstaltungen des Gesangvereines war.

Erst im September 2021 erfolgte die nächste offizielle Singstunde, hier brachte Vorstand Uli Hübsch ein CO-Messgerät mit, um das vorgeschriebene Lüften besser organisieren zu können. Der ständige Durchzug und die Kälte im Proberaum waren für viele Aktive eine Herausforderung. Dagmar Haas stellte resigniert fest: „Drei Jahre Vereinsgeschehen in zehn Minuten Vorlesen ist schon merkwürdig“.

Der Kassenbericht präsentierte Karin Bernbach. Der Verein ist relativ gut durch die Pandemiezeit gekommen. In den drei Jahren Berichtszeitraum hatten sich durch Spenden und weniger Ausgaben eine respektable Summe von rund 1000 Euro Guthaben angesammelt.

Ortsvorsteher Heinz Eichin leitete die Entlastung des Vorstandes, die einstimmig erteilt wurde, sowie die Neuwahlen, die turnusmäßig angefallen waren. Im Amt als erster Vorsitzender verblieb Uli Hübsch, der zweite Vorstand Jürgen Oswald stellte sich nicht mehr zur Wahl, und das Amt bleibt vakant. Im Amt bleibt Dagmar Haas als Schriftführerin, Karin Bernbach als Kassiererin wird ersetzt durch Anett Richter. Neue Beisitzer sind Ingrid Kuttler, die in Abwesenheit gewählt wurde, sowie Dieter Weniger und Ingeborg Kauper. Neue Notenwartin für Anett Richter ist Cordula Homberger. Neue Kassenprüfer sind Angelika Schempp und Karin Bernbach.

Uli Hübsch sieht sorgenvoll in die Zukunft. „Corona hat zugeschlagen. Von den ursprünglich 30 Aktiven, die uns vor drei Jahren zur Verfügung standen, wollen zehn Sängerinnen und Sänger nicht mehr weiter mitwirken.“ Der Probenbetrieb habe ergeben, dass inklusive der Langenauer Unterstützer nur noch rund fünfzehn Aktive mitsingen. Und trotz der Singkooperation mit den Langenauern sei es noch schlimmer gekommen: „Die letzte Probe musste sogar abgesagt werden.“ Er fasste zusammen: „Es schaut sehr mau aus.“ Die Chorleiterin Ibolya Barla habe ihre Ansprüche und wünsche, mit dem Chor vierstimmig zu singen, was nunmehr nicht mehr möglich sei. Sie hätte festgestellt, dass unter solchen Bedingungen keine Ziele für den Chor zu erlangen seien. Das bedeutet, dass sich die Weitenauer über kurz oder lang nach einem neuen Chorleiter umschauen müssen.

Gegensteuern will der Vorstand mit einem Aufruf in einer Flyer-Aktion an alle „Singwilligen“ im gesamten Kleinen Wiesental. Mit den Chören von Wies und Bürchau wurde Kontakt aufgenommen in der Hoffnung, das Problem mit einem „Kleinwiesentäler Chor“ lösen zu können.

Ein ermunterndes Grußwort, die Zukunft nicht so düster sehen zu wollen, kam von Ortsvorsteher Heinz Eichin. Er meinte: „Ihr seid ein guter Botschafter für das Dorf und für das gesamte Kleine Wiesental.“

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