Kleines Wiesental Spiel mit Sonne, Wind und Wetter

Sonja Eiche

Ausstellung: Farbklänge – Klangfarben: Ulrike Lenz aus Ried zeigt ihre Bilder im Kulturhaus

Interpretationen wahrgenommener Naturbeobachtungen sind die Schwerpunkte der Malerin Ulrike Lenz: Blüten, Bäume, Lichtreflexe, Wechsel von Licht und Schatten.

Von Sonja Eiche

Kleines Wiesental-Raich. An drei Sonntagen im Mai findet die Ausstellung im „Kulturhuus Ried“ statt.

„Painting and Gardening“, wie die Engländer sagen, das Malen und das Gärtnern also - das ist es, was Ulrike Lenz begeistert. Die leidenschaftliche Gärtnerin liebt es, die Blüten in ihrem Garten im Werden und Vergehen zu beobachten, die Lichtspiele der Sonne, den Wind in den Blütenblättern. So macht eines ihrer großformatigen Blüten-Bilder, eine rot-gelbe Sonnenblume vor gewittrigem Himmel, die Hitze und den Wind geradezu spürbar.

„Vom Kopf in die Hand“, so Ulrike Lenz, gelingt das Malen oft intuitiv – ausdrucksvoll, durch Erleben. Mit Skizzen nähert sie sich den Blüten in ihrem Garten, immer im Bewusstsein der stetigen Veränderung. Beim genauen Schauen, bei der Auseinandersetzung mit der Blüte, mit Licht, Schatten, Wind und Wetter, entstehen die Bilder im Kopf, die die Malerin dann auf die Leinwand bringt. Es sind Deutungen und Interpretationen, wie sie sagt, keine Abbilder eines eingefrorenen Moments.

1953 geboren, studierte Ulrike Lenz Kunstpädagogik und Geschichte in Hannover, bevor es sie 1979 nach Berlin zog. Dort arbeitete sie zwei Jahre in einer Künstlergruppe mit und war vier Jahrzehnte Lehrerin an einer Grundschule in Kreuzberg. Früh schon entstand die Liebe zur Malerei – später dann in Verbindung mit einem Garten.

Seit 2019 lebt Ulrike Lenz mit ihrem Mann in Ried im alten Bauernhaus ihrer Schwiegereltern. Den Garten am Haus gestaltet sie mit Hingabe und findet hier zahlreiche Motive für ihre Bilder. Sie liebt die Landschaft, und als „Flachländerin“ entdeckt sie die Berge.

Das Fenster in ihrem gemütlich eingerichteten Atelier-Stübchen gewährt Blicke auf den nahen Wald, den sie hin und wieder durchstreift – immer auf der Suche nach neuen Blickwinkeln, neuen Impressionen in der Natur. So entstehen Bilder von lichtdurchfluteten Bäumen, von Licht zwischen Baumreihen, von versteckten Gesichtern hinter Baumstämmen.

Meist sind es leuchtende Acrylfarben auf Leinwand, aber auch dezentere Aquarelle auf Papier, oder Mischtechniken mit Aquarell, Tinte und Bleistift.

Ulrike Lenz gestaltet außerdem Text-Bild-Kompositionen, inspiriert von der Schriftstellerin Herta Müller. Dabei entstehen Aussagen und Fragen, die den Leser und Betrachter zum Nachdenken anregen.

Für neue Herausforderungen ist die Wahl-Kleinwiesentälerin immer zu haben, nicht nur in ihrem künstlerischen Wirken. So hat sie sich ein E-Bike gekauft, mit dem sie die Umgebung erkundet und die steilen Berge erklimmt. Getreu nach ihrem Motto, das man im Atelier liest: „Jetzt noch vernünftig zu werden, ist eh schon zu spät!“

Ausstellung „Farbklänge – Klangfarben“ von Ulrike Lenz im Kulturhaus Ried:

Sonntage, 15. Mai, 22. Mai und 29. Mai, jeweils von 11 bis 16 Uhr. Eintritt frei. Passend zu den Farbklängen der Bilder wird Musik zu hören sein – Klangfarben.

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