Kleines Wiesental Spritzig und kurzweilig gespielt

Markgräfler Tagblatt

MV Tegernau: „Blasmusik und frohe Laune“ mit eindrucksvoller Premiere von Jungdirigentin Linda Bauer

Dass das Jahr zu Ende geht, merkt man spätestens beim Herbstkonzert des Musikvereins Tegernau, wenn zum traditionellen Konzert „Blasmusik und frohe Laune“ eingeladen wird.

Von Gudrun Gehr

Kleines Wiesental-Tegernau. Der Musikverein konnte dieses Jahr mehr als zufrieden sein mit der Anzahl seiner Gäste, es mussten noch zahlreiche zusätzliche Sitzgelegenheiten beschafft werden. Wie immer: Die Mischung machte es. Bereits eine Stunde vor Konzertbeginn erfolgte die Saalöffnung, um die hungrigen Besucher mit der ersehnten Metzgete zu verwöhnen. Hierzu hatte das Küchenteam unter Leitung des Chefkochs Michael Zeiher alle Hände voll zu tun.

Den ersten Teil des unterhaltsamen bunten Abends bestritt die Bläserjugend des Musikvereins Tegernau. Hier hatte das Dirigat der 17-jährigen Linda Bauer die erste offizielle Premiere. Die Nachwuchsdirigentin ließ sich jedoch weder von Lampenfieber noch von Nervosität etwas anmerken und führte ihr junges Orchester souverän und charmant durch den Vortrag.

Der Musikverein Tegernau kann stolz auf seine Nachwuchsarbeit sein, bei der derzeit zwölf Mitglieder der Bläserjugend erkennbar mit viel Spielfreude aktiv sind. Das spritzige und farbige Eröffnungsstück „Spirit of Music“, das von Fritz Neuböck extra für Jugendorchester komponiert wurde, begeisterte die Gäste.

Heinz Benz aus Adelhausen hatte speziell für die Bläserjugend das Stück „Auf zum Wachtfest“ komponiert, das vom Jugendorchester mit einem Solo von Alicia Sicola stimmungsvoll präsentiert wurde. Die Besucher spendeten langen und begeisterten Beifall für das Nachwuchsorchester, dessen musikalische Unterhaltung noch viele weitere kurzweilige Stunden erwarten lässt.

Die Ablösung der Bläserjugend übernahm der Gesangverein „Harmonie“ aus Wies unter Leitung von Claudia Götting. Vorsitzender Helmut Grether bedankte sich für die Einladung. Der aus 17 Mitgliedern bestehende Chor präsentierte sein breitgefächertes und unterhaltsames Repertoire. So wurden stimmungsvolle Stücke wie „Weit weit weg“ von Hubert von Goisern vorgetragen.

Der beeindruckende Vortrag der Wieser Sänger wurde mit der vom Publikum erwünschten Zugabe „Kriminal-Tango“ und langem Beifall beendet. Der Gastverein feiert dieses Jahr sein 140-jähriges Bestehen. Helmut Grether wies darauf hin, dass das Festjahr mit einem Jubiläumskonzert der Mainzer Hofsänger am Samstag, 16. November, um 20 Uhr in der neu renovierten Tegernauer Mehrzweckhalle seinen Höhepunkt findet.

Dirigent Thomas Schmid führte in gewohnter abwechslungsreicher Art unterhaltsam durch den dritten Unterhaltungsblock. Das aus 41 Musikern bestehende Orchester präsentierte Stücke querbeet aus seinem Repertoire. Die Eröffnung erfolgte über den Konzertmarsch „Mercury“ von Jan van der Roost und führte in einem musikalischen Bogen durch mehrere Stilrichtungen. Beeindruckt war das Publikum von den „Lyrics“ des Orchesters, einer vom Orchestermitglied Simon Rathgeber auf deutsch gesprochenen Synchronisierung des Hits „Rood“ des niederländischen Sängers Marco Borsato.

Beeindruckendes Können bewiesen die Tegernauer Musiker mit dem Stück „Baba Yetu“, dem auf Suaheli gesprochenen „Vater Unser“. Stark interpretiert wurde das Gebet mit Gesang von Rainer Brutschin, Nico Hügel, Fabian Grether und Stefan Wagner. Launig verabschiedete sich Thomas Schmid vom gutgelaunten Publikum: „Ich hoffe, es hat Ihnen gefallen, wenn nicht, behalten Sie es für sich“.

Traditionell folgte der krönende Abschluss mit dem Theaterstück „S’Hermännle“ von Gerhard Jung, bei dem die Lachmuskeln strapaziert wurden. Regie hatte Ines Rodriguez Da Silva. Alle drei Darsteller, brillant präsentiert von Nico Hügel als Schalterbeamter Otto Müller, Björn Kallfass als Postoberamtsverwalter und Christel Kallfass als Kurgast, hatten amüsante Irrungen und Wirrungen um das neugeborene Baby von Otto Müller namens „Hermännle“ und um den gleichnamigen Dackel der Kundin zu bestehen.

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