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Kleines Wiesental Startschuss für das Bürgerrufauto

Christoph Schennen
Projektinitiatorin Melanie Mühlhäuser (links) freut sich über die vielen Helfer, die künftig als Fahrerinnen und Fahrer das Mobilitätsangebot stemmen. Foto: Christoph Schennen

Verkehr: Neues Angebot ab sofort verfügbar / „Mobil im Kleinen Wiesental“ nicht nur für Senioren

Die Gemeindeverwaltung hat am Freitag den Startschuss für ihr Projekt „Mobil im Kleinen Wiesental“ gegeben. Das Mobilitätsangebot richtet sich an jeden – nicht nur an Senioren.

Von Christoph Schennen

Kleines Wiesental-Tegernau. Ab sofort können sich Senioren, die nicht mobil sind, nach vorheriger Anmeldung mit einem Bürgerrufauto zu Einkäufen, Behörden, Ärzten oder anderen Orten fahren lassen. Das Angebot beinhaltet auch die Fahrt zu kulturellen Veranstaltungen.

Für alle Bürger der Gemeinde besteht zudem von Montag bis Freitag die Möglichkeit, zu einer Bushaltestelle gefahren zu werden.

Im Rahmen der offiziellen Auftaktveranstaltung erläuterte Landrätin Marion Dammann die Herausforderungen für den ÖPNV im Kleinen Wiesental. Sie machte darauf aufmerksam, wie schwierig es sei, mit dem Linienverkehr die 27 Weiler und Einzelgehöfte der Gemeinde zu erreichen. Die Linie 7310, die von Schopfheim nach Neuenweg fährt, werde vom Schülerverkehr getragen. Dammann kündigte an, dass demnächst auf allen Linien des Linienbündels Wiesental ein „On-Demand“-Verkehr eingerichtet werde. Der Bus fährt dann nur noch, wenn man ihn bestellt. Als ein „Leuchtturmprojekt für den Landkreis“ bezeichnete die Landrätin den neuen Service im Kleinen Wiesental: „Er ermöglicht soziale Teilhabe im ländlichen Raum.“

Unterstützung durch Leader-Förderprogramm

Der Grünen-Landtagsabgeordnete Josha Frey lobt die Unterstützung durch das Leader-Förderprogramm der EU. Es leiste einen Beitrag zum Zusammenhalt im Tal.

Projektleiterin Melanie Mühlhäuser erinnerte an den Projektbeginn – es sei nicht einfach gewesen, das Bürgerrufauto zu realisieren. Sehr hilfreich waren die Ratschläge der Organisatoren des Bürgerbusses in Efringen-Kirchen. Mühlhäuser betonte, dass das Angebot der Gemeinde nicht mit dem ÖPNV konkurriere.

Bürgermeister Gerd Schönbett begründete die Einführung des neuen Angebots mit gesellschaftlichen Veränderungen. „Heute sind viele Frauen berufstätig. Früher waren sie zuhause und haben sich auch um die ältere Generation gekümmert.“

Das Fahrzeug, mit dem die Fahrten durchgeführt werden, wird derzeit noch hergestellt. Auf dem Parkplatz beim Rathaus war aber schon mal ein baugleicher Wagen zu sehen. Das Fahrzeug bietet Platz für vier Mitfahrer – im Fond des Wagens können Einkäufe oder ein Rollator verstaut werden.

Mitfahrt auf Spendenbasis

Es gibt zehn Freiwillige. Aus allen Dörfern der Gemeinde habe sich jemand bereiterklärt, als Fahrer am Angebot mitzuwirken. Für den Service verlangt die Gemeinde kein Geld, erwünscht ist aber eine Spende.

Möglich ist auch, dass die Senioren mit einer qualifizierten Begleitung unterwegs sein können. Die Begleitung kostet fünf Euro pro Stunde. Beim Mitfahr-Telefon (Tel. 07629 / 911013) können auch Angebote und Anfragen für das organisierte private Mitfahren entgegengenommen und koordiniert werden.

Weitere Informationen: Interessierte und Nutzer finden weitere Projekt-Details im Internet auf der Homepage der Gemeinde unter www.kleines-wiesental.eu/Mobilitaet/Mobil-im-Kleinen-Wiesental-MIT. Fragen rund um den Service beantworten die Ansprechpartner Melanie Mühlhäuser (Tel. 07629 / 911014, E-Mail: mobil@gdekw.de) und Annette Grether (Tel. 07629 / 911013).

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