Kleines Wiesental Telekom lässt ältere Dame im Stich

Markgräfler Tagblatt
Nach einem Schaden an einer Leitung ist eine Bewohnerin des Kleinen Wiesentals seit Dezember ohne Festnetztelefon.                                                                                                                                                                                  Foto: Sonja Eiche Foto: Markgräfler Tagblatt

Kommunikation: Festnetzanschluss funktioniert seit 1. Dezember nicht / Kundin wird vertröset

Ein abgelegenes Haus am Waldrand, bewohnt von einer alleinstehenden älteren Frau, deren Haupt-Kontakte hauptsächlich über das Festnetztelefon bestehen: Seit 1. Dezember ist sie ohne Telefonanschluss.

Von Sonja Eiche

Kleines Wiesental. Wahrscheinlich waren es Schnee und Frost, die der maroden Telefonleitung am 1. Dezember in einem Ortsteil im Kleinen Wiesental den Garaus machten: die Leitung zerriss – und fortan war kein Telefongespräch mehr möglich. Die ältere Dame reagierte sofort und rief – mit Hilfe ihrer netten Nachbarn – die Störungsstelle der Telekom an. „90 Minuten Wartezeit“, hieß es da; und so legte sie wieder auf. Natürlich, Verständnis muss sein, schließlich waren um diese Zeit zahlreiche Haushalte im Kleinen Wiesental ohne Anschluss.

Etwas später versuchte die Dame es nochmals. Diesmal nahm sie die nicht mehr ganz so lange Wartezeit in Kauf und konnte den Schaden melden. Tatsächlich wurde am 5. Dezember – vier Tage später – ein neues Kabel gelegt. Das Telefon aber funktionierte nicht.

Bei der nächsten Nachfrage wurde versprochen, am 7. Dezember um 8 Uhr morgens nachzuschauen, wo das Problem liegt. Die Seniorin stand frühzeitig auf, hielt sich bereit und wartete den ganzen Tag. Niemand kam. Ein erneuter Anruf bei der Störungsstelle, ein anderer Mitarbeiter der Telekom nannte einen neuen Termin. Am 14. Dezember um Punkt 16.05 Uhr soll jemand kommen. Wieder wartete die Dame, wieder vergeblich. Inzwischen hatte sie sich ein eigenes Handy besorgt und rief erneut bei der Telekom an. Mitte Dezember hieß es von einem wiederum anderen Mitarbeiter, es kämen jetzt die Feiertage und überhaupt sei so viel los, man könne erst nach dem 6. Januar wieder einen Termin vereinbaren. Am 8. Januar, zwischen 11 und 15 Uhr, wolle das Telefonunternehmen jemanden vorbeischicken. Die Dame fragte nach, wie hoch denn die Wahrscheinlichkeit sei, dass am 8. Januar auch wirklich jemand käme. Mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit würde das wohl klappen, bekam sie zu hören.

Die Seniorin, allein im Haus, war mittlerweile den Tränen nahe ob der bevorstehenden Weihnacht, wo sie niemand erreichen konnte, denn schließlich hatte ja noch niemand ihre Handy-Nummer. Das Telefon war ihr Kontakt nach außen, zur Familie, die weiter weg lebt. Weihnachten und Neujahr standen bevor: allein gelassen von der Telekom. Gefühlt war sie tatsächlich allein auf der ganzen Welt, nicht erreichbar.

Und auch am 8. Januar war wieder niemand da. Die Feiertage hatte die Dame mittlerweile überstanden – und den Mut, es mit dem Handy noch mal zu probieren.

Was eigentlich los sei, wurde sie bei der Störungsstelle gefragt. „Da können wir nichts machen“, hieß es – da müsse doch erst ein Bautrupp her. Ein Mitarbeiter wollte – angeblich nach Klärung – sich nochmals bei der Kleinwiesentälerin melden. Doch bis dato erfolgte weder ein Rückruf noch eine Behebung des Problems – nicht einmal ein Bemühen war erkennbar.

„Piep – piep – piep – dieser Anschluss ist vorübergehend nicht erreichbar. Bitte rufen sie später wieder an.“ So heißt es, wenn man die ältere Dame sprechen will. Seit mehr als fünf Wochen, bis heute.

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