^ Kleines Wiesental: Tierschonende Schlachtung ist Thema - Kleines Wiesental - Verlagshaus Jaumann

Kleines Wiesental Tierschonende Schlachtung ist Thema

SB-Import-Eidos
Hinterwälder auf der Weide – regionales Fleisch von Tieren, die im regionalen Schlachthaus geschlachtet werden.                                                                                                                                                                                Foto: Sonja Eiche

Hauptversammlung: Weide- und Forstgemeinschaft Raich spricht sich für Rinder-Betäubungsbox aus

Kleines Wiesental-Raich (es). „Tierwohl“ ist nicht nur bei Haustieren selbstverständlich. Gerade auch in der Landwirtschaft bedenkt man, dass Tiere fühlende Wesen sind – und dass sich ihr Wohlergehen auch auf die Fleischqualität auswirkt.

Im Kleinen Wiesental wird schon längst die regionale Fleischproduktion mit kurzen Transporten zu wohnortnahen Schlachthäusern praktiziert.

Bei der Hauptversammlung der Weide- und Forstgemeinschaft Raich im Gasthaus „Adler“ in Ried war nun vor allem die Betäubungsbox für stressfreies Schlachten im Gespräch. Auch über „Schlachtung mit Achtung“ und den „Weideschuss“ wurde gesprochen.

In Vertretung für den erkrankten Vorsitzenden Benedikt Schmidt übernahm der zweite Vorsitzende Manfred Georg die Leitung der Versammlung. Nach der Begrüßung berichtete er über die wesentlichen Vorkommnisse der letzten beiden Jahre.

Die Anschaffung eines Kippers im Herbst 2020 war die größte Aktion – dies war ein wesentliches Ziel der letzten Hauptversammlung 2020.

Die Berichte von Schriftführerin Marion Meyer und Rechner Günter Andris zeigten ebenfalls, dass aufgrund der letzten zwei „Corona-Jahre“ mit Beschränkungen nicht viel Neues bewerkstelligt werden konnte.

Die Arbeit des Vorstands wurde von allen anwesenden Mitgliedern positiv bestätigt, und die Entlastung wurde erteilt. Als neuer Kassenprüfer wurde – neben Michael Georg – Albert Trefzer einstimmig gewählt.

Über die Aufnahme eines Neumitgliedes wurde ebenfalls einstimmig entschieden – ein erfreulicher Zuwachs.

Ungewiss schaut man dennoch in die Zukunft. Steigende Preise werden sich unter anderem auf das Wickeln von Ballen und andere Leistungen auswirken.

Schwierig war in den vergangenen Jahren auch die so wichtige Kooperation zwischen Landwirtschaft und Gastronomie: Durch die Einschränkungen konnten die Gastwirtschaften nur einen Bruchteil ihres Umsatzes erwirtschaften und entsprechend nur einen Bruchteil des Fleisches von den Landwirten abnehmen.

Über die Betäubungsbox für die tierschonende Schlachtung im gesamten Kleinen Wiesental wurde ausführlich gesprochen. Die Box kostet rund 30 000 Euro; nach der Bewilligung über das Biosphärengebiet Südschwarzwald (Thema „Tierwohl“) und durch Förderung über die Gemeinde reduzieren sich diese Kosten deutlich. Wenn sich - voraussichtlich - fünf Teilorte des Kleinen Wiesentals an den verbleibenden Kosten beteiligen, bliebe ein geringer Betrag für die jeweiligen Weidegemeinschaften. Nach eingehender Diskussion sprachen sich die anwesenden Landwirte für diese Anschaffung aus.

Manfred Georg regte an, auch für Materialien zur Errichtung von Weiden, wie Pfähle und Zäune, Anträge auf Zuschüsse zu stellen.

Ein weiteres Thema war der Wolf, der eine Bedrohung für die Weidetiere darstellt. Marion Meyer informierte - in ihren Funktionen als Ortsvorsteherin und als Schriftführerin - über Möglichkeiten von Wolf-Zäunen. Auf steilen Weiden mit Übersprungmöglichkeiten wie im Kleinen Wiesental stellen derartige Schutzmaßnahmen die Beteiligten jedoch vor große technische und finanzielle Herausforderungen.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading