Kleines Wiesental „Vergiftete Atmosphäre“

Markgräfler Tagblatt
Im Gespräch: (von links) der Bundestagsabgeordnete Gerhard Zickenheiner, Bürgermeister Gerd Schönbett sowie die Initatoren eines offenen Briefes, Bernard Lenz und Sonja Eiche. Foto: Dieter Vollmer Foto: Markgräfler Tagblatt

Windkraft: Bundestagsabgeordneter Gerhard Zickenheiner in Raich

Kleines Wiesental (dv). Das Thema Windkraft wird im Kleinen Wiesental kontrovers diskutiert. Zu einem offenen Gespräch hatte deshalb der Bundestagsabgeordnete Gerhard Zickenheiner (Grüne) am Freitag ins Kulturhaus in Ried eingeladen.

Anlass war ein offener Brief zum Thema Windkraft, der von über 130 Bürgern unterzeichnet und kürzlich an alle Haushalte im Kleinen Wiesental versandt wurde.

Bei einer Veranstaltung im Rieder Kulturhaus wurde von verschiedenen Teilnehmern teils heftige Kritik an der Bürgerinitiative Gegenwind geübt. Als prominenter Gast war der Bundestagsabgeordnete der Grünen, Gerhard Zickenheiner, ins Kleine Wiesental gekommen. Mehr als 70 Bürger waren ins überfüllte Rieder Kulturhaus gekommen, um den Ausführungen des Bundestagsabgeordneten zu folgen.

Zickenheiner verwies zunächst einmal auf die Agenda 2030, in der es auch um die Klimaziele gehe. Die verfolgten Klimaziele würden inzwischen von 196 Ländern unterstützt. Man habe weltweit erkannt, dass man so nicht weitermachen könne. Zickenheiner übte Kritik am Internetauftritt der Windkraftgegner, die sich einer Sprache bedienten, die so nicht in Ordnung sei. Es werde von Tricksereien gesprochen. Auch würden bestimmte Personen wie zum Beispiel Bürgermeister in einer Art und Weise diffamiert, die so nicht hingenommen werden könne.

Bürgermeister Gerd Schönbett erklärte zu Äußerungen der Windkraftgegner, dass es im Kleinen Wiesental keine Diktatur gebe. Die Beschlüsse zur Windkraft seien von einem demokratisch legitimierten Gremium, nämlich dem Gemeinderat, gefasst worden. Die Initiatorin des offenen Briefes, Sonja Eiche, übte ebenfalls heftige Kritik an den Windkraftgegnern. Sie sei sehr betroffen über die Art der Auseinandersetzung. Die Mehrheit im Tal werde von einer kleinen Gruppe diffamiert. Die Polemik sei unerträglich geworden. Schlimme Äußerungen und Beleidigungen seien an der Tagesordnung. Es gelte jetzt – auch mit der jetzigen Versammlung – einen Gegenpol zu setzen. Kreisrat Herbert Baier unterstützte das Anliegen von Sonja Eiche und sprach von einer vergifteten Atmosphäre. Gerade in seinem Heimatort sei es besonders schlimm. Die Auswirkungen seien bis hinein in die Vereine spürbar.

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