^ Konzert in Fahrnau: Sogar die Stufen dienen als Sitzplatz - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Konzert in Fahrnau Sogar die Stufen dienen als Sitzplatz

Ines Bode
Nach längerer Pause war beim St. Agathen-Konzert fast alles wie immer. Foto: Ines Bode

Die einen kamen wegen des Bläserquartetts, andere wegen des Klavierspiels und wieder andere freuten sich, mal wieder eine Tuba zu hören – aber letztlich kamen alle, um in feierlichem Ambiente das „K24“-Ensemble und ihre Gastmusiker zu erleben.

Das und weitere Beweggründe sorgten dafür, dass die Kirche St. Agathe beim Konzert rappelvoll war. Sogar die Stufen zur voll besetzten Empore hielten als Sitzplatz her. Erinnerungen an die schöne Vorstellung 2019 kamen ebenfalls hoch. Und auch dieses Mal wurde das Repertoire wieder mit feinem Sinn ausgesucht.

Wiederum dargeboten von erstklassigen Musikern – nur manch Festtagssakko hatte sich auf wundersame Weise eine kleinere Passform zugelegt, so tat es jedenfalls Michael Schmidt kund. Ihm zur Seite sangen und spielten Florian Lüttner und Josh Bauer. Gewinnen ließen sich für den Auftritt die Bläser Jürgen Trefzer und Benjamin Brenzinger an der Trompete, Tobias Hoyer an der Posaune sowie Tubist Jürgen Brändle. Nicht zu vergessen, der Mann am Flügel: Lukas Strittmatter.

Pianist übernimmt Auftakt

Dem Pianisten oblag der Auftakt und sein melodiöser Song, dem weitere folgten, checkte direkt in den Gehörgängen ein. Cohens „Hallelujah“ schloss sich an, ein aussagekräftiges Friedenslied, das von Schmidts Stimme lebte. „Hilf mir“, sang einst Reinhard Mey, es geht um Trauer und Zuversicht, in der Agathe auf dreistimmige Art vorgetragen. Hier wie im weiteren Verlauf fiel die virtuose Gitarrenkunst Bauers auf.

Für die Bläser sprach Jürgen Trefzer. Er kündigte einen Welthit an. Geschrieben von einem 14-Jährigen, der sich als 64-Jähriger sah. Die Rede ist von Paul McCartneys erster Komposition überhaupt, „When I’m Sixty Four“. „Wir werden sparen und knausern“, schrieb der Teenie-Beatle, doch es sollte anders kommen. Trompeten und Posaune schmetterten die fröhliche Hymne und die Tuba dominierte gemütlich den Takt.

Letztere sollte beim nächsten Welthit, „Always on my mind“, mit warmherziger Instrumentenstimme die Titelworte „You were always …“ brummen. Was heute als Elvis-Nummer gilt, war ein Cover. Das erste Cover wohlgemerkt und das erste, das einschlug. Das Blasquartett interpretierte den Schmachtfetzen mit der nötigen Prise an Gefühl. Max Raabe war dran, respektive seine Botschaften, meist belächelt, aber völlig ernst gemeint. „Es wird wieder gut, auch wenn’s nicht so aussieht“, sang das K24-Trio, und im Anschluss „Guten Tag, liebes Glück“.

„Nun sitzt das Glück schon so lang auf der Couch“, hieß es, „ich fühl’ mich sehr wohl, doch dann denke ich autsch …“. Gesungene Weisheiten, die vielen bekannt sein dürften.

Melancholie des Shantys

Knapp formuliert indes der Rat „Leave her, Johnny“, ein a cappella vorgetragenes Seemannslied. Die Melancholie des Shantys wollte gefunden werden, das galt in gewisser Hinsicht auch für das fein gewirkte Terzett dreier Männerstimmen als Schlussakkord vor der Pause: „Red is the Rose“. Ein einfach anmutender Song, den eine ganze Legende umgibt. Dann galt es die Getränke-Kasse zu füttern, denn mit diesen Einnahmen wolle die Kürnberger Feuerwehr Zöglinge rekrutieren, hieß es.

Den zweiten Teil füllten die Bläser mit Gabaliers „Amoi seg ma uns wieder“, das K24 mit einem alten Sternsingerlied aus der Schweiz und kontemplativen Weisen mehr. Eine besinnliche Geschichte, die in die Zeit passte, trug Josh Bauer vor. Abgerundet wurde die Vorstellung mit exzellentem Klavierspiel und dem Alpen-Advent der Bläser.

Gemeinsames Singen mit Publikum beendete das Konzert.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading