Folgen der Pandemie
Zum Bedauern der Verantwortlichen und aller ehrenamtlichen Kräfte mussten etliche Programme infolge der Corona-Pandemie gestoppt oder unterbrochen werden. Auch die für Herbst 2020 geplante Feier zum zehnjährigen Bestehen des Hospiz konnte nicht wie vorgesehen stattfinden.
„Viele Dinge, die das Leben unserer sterbenskranken Gäste ein wenig angenehmer machen, sind derzeit nicht möglich“, sagt Einrichtungsleiterin Graziella Scholer. Wegen des hohen Bedarfs soll die Kapazität der Einrichtung erweitert werden. Ins Auge gefasst wird zudem eine Tagespflege, um - ähnlich wie in der Altenhilfe - Menschen tagsüber zu betreuen, damit sie möglichst lange zu Hause bleiben können.
Der Bedarf an weiteren Plätzen sei dringend, verweist Scholer auf die lange Warteliste. Zunächst wurde ein neues Hospiz in Tallage ins Auge gefasst – auf dem Areal der einstigen Filialkirche „Heilige Familie“ an der Käppelestraße, die in den Jahren 1965 bis 1967 errichtet und 2016 profaniert wurde. Danach dachte man an einen Neubau neben dem benachbarten Seniorenzentrum St. Fridolin auf dem Stettener Buck. Die Überlegung scheiterte jedoch an behördlichen Einwänden gegen den Bauplatz am Waldrand. Die Endlösung sieht nunmehr den Ausbau samt Erweiterung der bestehenden Einrichtung am Joseph-Rupp-Weg 7 vor.
Für das Dachgeschoss sind ein Raum der Stille und ein Sitzungsraum vorgesehen. Der Aufzug soll bis oben durchgezogen werden. Im Untergeschoss gibt es neben neuen Büros eine Tagesgruppe mit acht bis zehn Plätzen für palliativ erkrankte Menschen, wobei Sterbenskranke tagsüber betreut werden, aber weiterhin zu Hause leben können.
Palliativnetz hilft
„Viele möchten zu Hause sterben, und das ist heutzutage auch möglich“, sagt Graziella Scholer und verweist auf enge Zusammenarbeit mit dem Palliativnetz Lörrach. Das für die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) zuständige Netz betreut ambulant und auch weiterhin im Hospiz. „Unser Ziel sind fließende Übergänge“, unterstreicht die Leiterin.
Im vergangenen Jahr häuften sich die Anfragen aus Kliniken. Der Verlegungsdruck war hoch. Doch schon vor der Pandemie konnte das Hospiz längst nicht alle Aufnahmewünsche bedienen. „2021 hat sich das aber mit unfassbar vielen Anfragen massiv zugespitzt“, berichtet Scholer. Das Haus sei nahezu voll belegt gewesen. Die Wartezeit lag durchschnittlich bei zwei bis drei Wochen.
Weitgehend zufriedenstellend ist laut Scholer die Personalsituation. Das liege an einem „deutlich besseren Schlüssel“ mit zwei Fachkräften für sechs Bewohner plus Assistenz und Einsatz von Ehrenamtlichen tagsüber. Wörtlich: „Da kann man noch so pflegen, wie man es gelernt hat.“ Weitere Infos unter www.hospiz-am-buck.de oder per Mail an info@hospiz-am-buck.de