Kreis Lörrach Akteure sollen besser unterstützt werden

Die Oberbadische
Sozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Kreistag: Soziale Dienste soll mehr Personal erhalten / Missbrauchsfälle haben Diskussion beeinflusst

Kreis Lörrach (wer). Die Sozialen Dienst im Kreis Lörrach sollen nach dem Willen der Verwaltung um 8,5 Stellen aufgestockt werden. Der Kreistag signalisierte bei fünf Enthaltungen, vor allem in den Fraktionen von CDU und FDP, grünes Licht. Konkret soll aber erst im Zuge der Haushaltsberatungen eine Entscheidung fallen. Nötig wird das Stellenplus aufgrund gesetzlicher Änderungen, wie Sozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella ausführte.

Aber auch Kinderschutzfälle, wie sie es in den Nachbarlandkreisen gegeben habe – insbesondere der Tod des jungen Alessio im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sorgte für große Betroffenheit – hätten die fachliche Diskussion ganz erheblich beeinflusst, erklärte die Dezernentin. Um den Anforderungen gerecht zu werden, sei eine Anpassung der Personalressourcen dringen erforderlich. So soll es kürzere Reaktionszeiten, eine bessere Vernetzung der Akteure, mehr Beratung und in Verdachtsfällen Prüfungen vor Ort geben. Wert wird dabei auch auf eine Fehlervermeidung gelegt. So sollen im Kinderschutz mehr Fachkräfte zusammenarbeiten.

Auch will man bei Pflege- und Adoptivkinderdienst die Zahl der Pflegeeltern erhöhen und stärker betreuen, meinte die Dezernentin, die auch den präventiven Charakter hervorhob. Das alles sei kein Luxusmodell, sondern eine Notwendigkeit. Für die Fraktion der CDU erklärte Paul Renz vorbehaltlich der Haushaltsberatungen Zustimmung.

Diese kam auch von Gabriele Weber (SPD), sie thematisierte die Schwierigkeit, qualifiziertes Personal für den Aufgabenbereich zu finden.

Keine Begeisterung

Die mit 400 000 Euro budgetierte Stellenmehrung treffe zwar auf keine Begeisterung, sei aber nötig, befand Gunter Halter (FW). Eine vorbehaltliche Zustimmung signalisierte auch Margarete Kurfeß (Grüne).

Dass die finanzielle Schmerzgrenze erreicht sei, erklärte Wolfgang Roth-Greiner (FDP): „Mir wird angst und bange, wenn ich die Personalentwicklung sehen. “ Er wollte wissen, ob nicht an anderen Stellen Personal abgebaut werden könne. Das sei der Fall, erwiderte Landrätin Marion Dammann. Insbesondere im Bereich der Flüchtlingsbetreuung fallen Stellen aufgrund der sinkenden Zahlen von Asylbewerbern weg. „Gesetzliche Vorgaben führen aber nur selten zu einem Stellenabbau“, ergänzte sie. Unter dem Strich werde man nur sechs Stellen zusätzlich brauchen, erklärte Zimmermann-Fiscella.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading