Kreis Lörrach Anschlussquote soll steigen

Die Oberbadische
Die Biotonne soll eine noch höhere Akzeptanz erfahren. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Betriebsausschuss: Bei der Biotonne ist noch Luft nach oben

Kreis Lörrach (wer). Einstimmig hat der Betriebssausschuss Abfallwirtschaft dem Kreistag die Verlängerung des Vertrags mit der Freiburger Firma Reterra zur Bioabfallverwertung um zwei Jahre empfohlen. Hintergrund ist, dass bis zum Ende des ersten Vertragszeitraums 2019 eine regionale Verwertung des Bioabfalls nicht möglich ist. Mittelfristig soll das aber erreicht werden, weshalb auch ein gemeinsames Vorgehen mit den Nachbarlandkreisen diskutiert wird (wir berichteten). So wurden bereits Sondierungsgespräche geführt und die dort bestehende Auftragssituation beleuchtet.

Dass sich eine Biogasanlage auch bei kleineren Mengen rentieren könne, erklärte Silke Bienroth, Leiterin des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft, auf Nachfrage von Grünen-Kreisrat Peter Schalajda. „Eine Anlage rentiert sich sogar schon bei 15 000 Tonnen“, verwies sie auf eine solche in Pratteln, wo allerdings keine Verstromung erfolgt. Landrätin Marion Dammann sagte, dass man nun Klarheit über eine Verwertung erhalten müsse, und zwar noch in diesem Jahr. Ein gemeinsames Vorgehen mit Waldshut bedarf einer Prüfung.

Quote liegt noch unter Zielsetzung

Bienroth gab zudem einen Überblick über die Bioabfallentsorgung und erklärte, dass die Zielmenge von 12 000 Tonnen im heimischen Kreis fast erreicht wurde – es fehlten 1000 Tonnen. „Das Pro-Kopf-Aufkommen hat sich damit der im Abfallwirtschaftsplan Baden-Württemberg vorgesehenen landesweiten Menge von 60 Kilogramm pro Person bis zum Jahr 2020 nach nur zwei Jahren deutlich genährt“, erklärte Bienroth. Die angestrebte Anschlussquote lag Ende vergangenen Jahres mit rund 42 Prozent aber deutlich unter der Zielsetzung von 60 Prozent, wie es weiter hieß. Zum Vergleich: Im Dezember 2016 betrug die Quote 37 Prozent.

Die Anschlussquote an die Biotonne soll auf 80 Prozent Ende nächsten Jahres weiter erhöht werden. Dazu war laut Bienroth bereits vergangenen Jahr eine umfassende Öffentlichkeitsaktion vorgesehen, die aus personellen Gründen aber nicht umgesetzt werden konnte. Vor allem Großwohnanlagen sollen verstärkt an das System angeschlossen werden, sagte die Leiterin. „Ziel für dieses Jahr ist, die Maßnahmen zu projektieren und erste Schritte umzusetzen.“

Auf Nachfrage von Herbert Baier erklärte Bienroth, dass es aufgrund der getrennten Müllerfassung in der Basler Müllverbrennungsanlage (KVA) noch zu keinen Problemen wegen der Restmüll-Mindestabnahmemenge gekommen sei. Im vergangenen Jahr lag der verbrannte Müll noch nicht unter dem Schwellenwert, zudem sei man in engen Gesprächen mit den Verantwortlichen in Basel. Im vergangenen Jahr wurden lediglich 42 Prozent der Bioabfälle in Freiburg verarbeitet, Ursache waren technische Änderungen in der Vergärungsanlage, die zu einem zeitweise reduzierten Durchsatz in der Anlage führten. Der Rest wurde in Singen verarbeitet.

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