Kreis Lörrach Arbeitsmarkt vorrübergehend in der Winterstarre

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Im Januar stieg die Arbeitslosigkeit. Die Agentur rechnet jedoch mit einer Entspannung im Frühjahr.               Foto: Michael Werndorff

Statistik: Wie erwartet mehr Arbeitslose im Januar / Auch ukrainische Flüchtlinge lassen Zahlen steigen

Kreis Lörrach. Der Arbeitsmarkt im Januar fügt sich in die Entwicklung der vergangenen Jahre ein. Traditionell steigt die Arbeitslosigkeit von Dezember auf Januar kräftig an. Das liegt zum einen an der Witterung, die Auswirkungen auf einige Branchen hat, aber auch an Kündigungen, die häufig zum Jahresende ausgesprochen werden sowie dem Auslaufen von Befristungen. Die Situation entspannt sich in der Regel in den Frühlingsmonaten wieder.

Mit Vorjahren vergleichbar

Mit 613 mehr gemeldeten Arbeitslosen gegenüber dem Dezember ist die Zunahme auf einem ähnlichen Niveau wie in den Vorjahren. Auch die Suche nach Arbeitskräften ist im Vergleich zum Vormonat zurückgegangen, weicht aber ebenfalls nicht von den Entwicklungen der Vorjahre ab.

„Im Januar ist unser Arbeitsmarkt immer ein wenig im Winterschlaf. Die Arbeitslosigkeit steigt saisonal an, die Stellenmeldungen lassen nach und insgesamt fehlt es an Dynamik. Auch die Betreuung ukrainischer Flüchtlinge in den Jobcentern nimmt Einfluss auf die steigenden Zahlen.

Im Vergleich zum Vorjahr sind über 1000 Ukrainer mehr arbeitslos gemeldet.“, erklärt der Leiter der Lörracher Arbeitsagentur Horst Eckert die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt.

„In den kommenden Monaten werden wir zwar weiterhin mit wirtschaftlich unsicheren Rahmenbedingungen konfrontiert sein. Ich erwarte aber im Frühjahr eine deutliche Entspannung auf unserem regionalen Arbeitsmarkt. Der Arbeitskräftebedarf ist weiterhin hoch – mit aktuell mehr als 3600 gemeldeten Stellen zeigt sich hier sogar der höchste Wert in einem Januar – und in immer mehr Branchen fehlen Arbeits- und Fachkräfte“, erklärt Eckert.

Das Thema Fachkräftesicherung wird auch in diesem Jahr im Fokus bleiben. Die Agentur für Arbeit wird weiterhin viel in die Beratung von Unternehmen und an Weiterbildung interessierten Menschen sowie in deren Förderung durch Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen investieren, heißt es.

Der Januar in Zahlen

Die Arbeitslosenquote steigt um 0,3 Prozentpunkte gegenüber Dezember an und liegt nun im Agenturbezirk Lörrach bei 4,2 Prozent. Im Landkreis Lörrach liegt der Anteil der Arbeitslosen an den Erwerbspersonen bei 4,3 Prozent, im Landkreis Waldshut bei 4,1 Prozent. Den Rückgang in Lörrach gleicht den Waldshuter Anstieg aus. Das Land Baden-Württemberg weist eine Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent aus.

Im Januar wurden in den beiden Landkreisen 9392 Arbeitslose gezählt. Im Landkreis Lörrach stieg die Arbeitslosigkeit um 332 Personen auf einen Bestand von 5533, im Landkreis Waldshut um 281 Personen auf 3859 an.

2084 Personen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos. Davon kamen 1047 Personen direkt aus einer Beschäftigung. Gleichzeitig beendeten 1480 Personen ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 543 Personen eine Beschäftigung auf.

Im Januar waren 3636 Arbeitsstellen im Bestand gemeldet und damit 121 weniger als im Dezember. Im Vergleich zum Vorjahr waren es allerdings 338 Stellen mehr. Mit 598 neuen Stellenmeldungen wurden 168 Stellen weniger gemeldet als im vergangenen Monat. Das entspricht aber eine typische Entwicklung für einen Januar.

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