Das ernste Hauptthema: Gewalt gegen Frauen
Es sei eine Schande für unser Land, dass sich das Thema Gewalt gegen Frauen durch alle gesellschaftlichen Schichten ziehe, hatte Neidinger in seiner Begrüßung gesagt. Aus dem Jahr 2015 stammt eine Statistik des Bundeskriminalamts, wonach 104 000 Frauen von ihrem aktuellen oder ehemaligen Partner Gewalt angetan wurde. Diese reichen von Drohungen und Stalking über Körperverletzung bis zum Mord -– die hohe Dunkelziffer nicht mitgerechnet. Von der Frauenberatungsstelle waren die beiden Sozialpädagoginnen Mieke Nizet und Stephanie Lais-Maier zu Gast. In einem ersten Sketch erlebten die Zuschauer hautnah, welche Überwindung es kosten kann, ein deutliches Nein zu sagen, wenn eine andere Person von mir etwas will, das ich nicht will. „Mut tut gut“ heißt das Präventionsprojekt. Kinder werden darin ermuntert, auf ihr „Bauchgefühl“ zu hören, sich zu wehren, wenn etwas nicht stimmt, und zwischen guten und schlechten Geheimnissen zu unterscheiden. Dabei vermitteln sie den Kindern auch Wissen über den eigenen Körper und Sexualität.
Denn: „Ich kann nur schützen, was ich kenne und schätze.“ Im zweiten Sketch ging es um ein Mädchen, das von „denen aus der Achten“ ausgezogen und dabei gefilmt worden war, und sich nun sogar vor der Freundin schämt, bis diese ihr klarmacht, dass man darüber reden und den Vorfall auch anzeigen muss.
Mit zwei Schecks über jeweils 5000 Euro unterstützen die Spender und Sponsoren die Arbeit der Frauenberatungsstelle. Ein dritter 5000-Euro-Scheck soll zum Abschluss der Aktion in wenigen Tagen folgen. Die angespannte Personalsituation und das breite Aufgabenfeld dieser Einrichtung verdeutlichte das Interview, das Neidinger im Anschluss mit den beiden Frauen auf der Bühne führte.
Ein Fest fürs Auge: Akrobatik vom Feinsten
Die Akrobatinnen und Akrobaten des Weihnachtscircus hatten für den Abend wieder unvergleichlich schöne und atemberaubende Nummern parat, die das Publikum in Erstaunen und Entzücken versetzten. Mit am Programm beteiligt waren Gastkünstler des „Palazzo Colombino Basel“ und des Internationalen Basler Zirkusfestivals „Young Stage“. In diesem Jahr waren es der Amerikaner Eric Bates, der Zigarrenkisten in der Luft tanzen ließ, und Kami-Lynne De Bruin mit einer bezaubernden Vorführung am Reifen unter der Zirkuskuppel.
Aus dem Frank-Team begeisterte Neyenne Frank, die ihren biegsamen Körper zu wahren Skulpturen verknoten kann. Pascal Häring zeigte im Hauptprogramm mit dem kreiselnden Cyr-Wheel eine dynamische Bilderflut, die von zauberhafter Musik untermalt wurde. Im Zuschauerraum herrschte gebanntes Schauen und Lauschen. Kraftvoll-peppige Akzente setzte Erik Berousek aus Tschechien mit einer Balancenummer auf einem Motorrad. Er ließ metallene Röhren durch die Luft fliegen. Zum Schluss bugsierte der Artist einen Ball in den Fangkorb einer mindestens vier Meter hohen Stange, die er auf den Fußsohlen balancierte.
Das furiose Finale besorgte Ladislav „Diabolo“ Kaiser mit einer Hochseil-Nummer ohne Netz, bei der man schon beim Zusehen feuchte Hände bekam. Sein „Todessprung“, eine Flugrolle auf dem Seil über Flammen war der Hammereffekt des Abends, der mit begeisterten Ovationen bedacht wurde.
- Die Sponsoren und Partner der Zirkusgala sind: Volksbank Dreiländereck mit Sitz in Lörrach, „event trend“ Eimeldingen, Privatbrauerei Lasser Lörrach, Erste Markgräfler Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim, Henle Märkte in Lörrach und Brombach, bbv Akademie Lörrach, Haas + Mandau Lörrach, Gärtnereien Schmitt und Steul in Lörrach und Rheinfelden, Medizinisches Versorgungszentrum Lörrach, Mezgerei Kalbacher Lörrach, Regio-Messe Lörrach, Lörracher Weihnachtscircus, Palazzo Colombino Basel, Zirkusfestival Young Stage Basel.