Kreis Lörrach „Auch Südwesten Teil der Republik“

(pad)
Mit dem grünen Landtagsabgeordneten Josef „Josha“ Frey (hinten) diskutierten Bürger über die anstehende Elektrifizierung der Bahnstrecke am Hochrhein. Foto: Peter Ade

Hochrheinstrecke: Elektrifizierung der Bahn wird als überfällig empfunden.

Kreis Lörrach - Viel zu langsam geht es vielen Bürgern mit dem dringend notwendigen Ausbau der Hochrheinstrecke der Bahn zwischen Basel und Singen. Über den Sachstand informierten sich die Grünen bei einer Veranstaltung mit dem Landtagsabgeordneten Josef „Josha“ Frey in Grenzach-Wyhlen.

Die Maßnahme soll in den Jahren 2025 bis 2027 umgesetzt werden. Darauf verständigten sich unlängst das Land Baden-Württemberg, die beiden Landkreise Lörrach und Waldshut sowie der Kanton Basel-Stadt. Neben der seit Jahrzehnten geforderten Elektrifizierung sollen zusätzliche Gleise verlegt, Bahnsteige ausgebaut beziehungsweise sicherer und behindertenfreundlicher angelegt werden.

„Das Projekt Hochrheinbahn hat dank der partnerschaftlichen Zusammenarbeit eine neue Dynamik erhalten“, verwies Frey auf eine Aussage von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Ausbau, Modernisierung und Elektrifizierung könnten nach dem erfolgten Schulterschluss sozusagen in einem Zug realisiert werden.

Internationales Thema

Freilich müsse man „am Drücker“ bleiben, ermutigte Frey die Kommunalpolitiker. „Halten Sie mit Ihrem Unmut nicht zurück“, forderte er ein aktives Eintreten für das überfällige Zukunftsprojekt im Südwesten. „Hier geht es um eine internationale Strecke und nicht allein um Regionalverkehr“, unterstrich der Abgeordnete die Notwendigkeit der Modernisierung. „Wir müssen den Bund immer wieder daran erinnern, dass auch der Südwesten Teil dieser Republik ist.“

Veraltete Technik

Hintergrund, so hieß es, sei vor allem, dass die Hochrheinstrecke von älteren und anfälligen Diesel-Neigetechnikzügen befahren werde. Künftig sollten moderne elektrische Triebzüge verkehren. Auch die Schweiz – hauptsächlich die Kantone Basel und Schaffhausen – sei an Innovationen interessiert.

Kosten

Die Partner nannten für die Elektrifizierung ursprünglich Kosten in Höhe von rund 180 Millionen Euro. Derzeit wird mit 290 Millionen Euro gerechnet, da auch Bahnsteige modernisiert und neue Gleise verlegt werden müssen. Die Bahn, so heißt es in einer Mitteilung, arbeite an einer Entwurfs- und Genehmigungsplanung für das Vorhaben.

„Es braucht dringend Maßnahmen, die das Vertrauen der Bevölkerung in die Deutsche Bahn wieder stärken“, sagte der Abgeordnete Frey. Die Leistungen im Schienenverkehr auf der Hochrheinbahn zwischen Basel und Ulm stünden nachvollziehbar in der Kritik. Da Züge mit zu geringen Fahrgastkapazitäten eingesetzt würden, komme es häufig zu Verspätungen oder gar Ausfällen auf der Strecke.

Bahnsteige zu kurz

Dies bestätigte auch der Grenzach-Wyhlener Gemeinde- und frühere Kreisrat Heinz Intveen (SPD). Vor allem am Bodensee seien viele Bahnsteige so kurz, dass längere Zugeinheiten gar nicht erst halten könnten.

Unterdessen hat die Bahn dem Land versprochen, dass drei zusätzliche Fahrzeuge aus anderen Regionen auf der Strecke von Basel nach Ulm eingesetzt würden, um Ausfälle in Zukunft besser abfangen zu können.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading