Vielfach wird nicht daran gedacht, dass sie dabei ins „Wohnzimmer“ der heimischen Wildtiere eindringen. „Wir Jäger verstehen die Menschen sehr gut, die Erholung in der Natur suchen. Schließlich tun wir das auch. Wir haben aber auch das Wild im Blick, das gerade im Winter bei hohen Schneelagen dringend seine Ruhe braucht“, wird Rose zitiert.
Wildtiere leben im Winter auf Sparflamme
Viele Wildtiere, wie beispielsweise das Rehwild, leben in den Wintermonaten auf Sparflamme. Sie fahren unabhängig von der Witterung ihren Stoffwechsel herunter und passen sich so an den Nahrungsengpass an. Jede Störung bringt dieses System in Unordnung und führt zu erhöhtem Energieverbrauch. Wenn Kräuter und Sträucher als Nahrung fehlen, stillen die Tiere ihren Hunger an jungen Bäumen, was zu Verbissschäden führen kann. Bei geschlossener Schneedecke können Ruhestörungen sogar den Tod bedeuten, wie es weiter in der Mitteilung heißt.
Deshalb appellieren die Jägerinnen und Jäger an Spaziergänger, Mountainbiker, Langläufer, Schneeschuhwanderer sowie alle Naturfreunde, die sich draußen bewegen, dass sie auf den Wegen bleiben, nur bei Tageslicht spazieren gehen und nicht nach Einbruch der Dunkelheit im Freien im Wald verweilen.
Damit soll Rücksicht auf Wildtiere in Feld und Wald genommen werden. Wer sich ruhig verhält und Zeit sowie ein Fernglas mitbringt, kann sich mit ein bisschen Glück am wunderbaren Anblick von Wildtieren erfreuen.
Eine zusätzliche Bitte richtet Jürgen Allweier, Jagdpächter in Neuenweg, in der Mitteilung zudem an die Hundehalter. „Ich beobachte immer wieder, dass Spaziergänger ihre Hunde frei laufen lassen. Wenn wir Jäger freundlich darum bitten, den Hund anzuleinen, erhalten wir oft dieselbe Auskunft, nämlich dass der Vierbeiner aufs Wort folgt.“ Stößt so ein braver Hund dann auf eine Wildfährte und das Tier muss flüchten, bedeute das nicht nur erheblichen Stress für das Wild, sondern auch einen erhöhten Energiebedarf. „Deshalb meine Bitte: Hunde immer an die Leine nehmen“, appelliert Jagdpächter Allweier.