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Kreis Lörrach Aufnahme von Nicht-Meisterbetrieben

Die Oberbadische
Die anwesenden Geehrten Frank Kwiatkowski, Bernhard Fink, Reinhold Hofmann und Thomas Schmid mit Innungsobermeister Martin Ranz (von links). Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Handwerksordnung seit zehn Jahren gelockert / Konsequenzen für die Innungen

Kreis Lörrach (dr). Eine grundsätzliche rechtliche Diskussion bestimmte am Montag große Teile der Herbstversammlung der Schreinerinnung Lörrach. Gastgebender Betrieb war diesmal das Autohaus Kestenholz in Lörrach.

Bisher hatte sich die Schreinerinnung Lörrach geweigert, Betriebe ohne einen Schreinermeister als Betriebsleiter in die Innung aufzunehmen. Aber neben den so genannten „Montagebetrieben“, die lediglich vorfabrizierte Möbel wie etwa Küchen beim Kunden zusammensetzen und montieren, gibt es seit 2004 auch handwerkliche Fachbetriebe ohne einen Meister. Diese Betriebe werden nach der „Altgesellenregelung“ in die Handwerksrolle bei den Handwerkskammern eingetragen. Die Altgesellenregelung besagt, dass ein Bewerber die Gesellenprüfung in dem entsprechenden Handwerk vorzuweisen hat und anschließend mindestens sechs Jahre in dem Beruf gearbeitet haben muss. Davon mindestens vier Jahre in leitender Stellung, etwa als Vorarbeiter oder Kolonnenführer.

Ein solcher Betrieb hatte einen Antrag auf Aufnahme bei der Schreinerinnung Lörrach gestellt. Der Innungsvorstand hatte diesen Antrag nach längerer Beratung abgelehnt, worauf der Betrieb sich bei der Handwerkskammer Freiburg beschwert hatte.

Matthias Zipfel von der Handwerkskammer Freiburg war am Montag zur Innungsversammlung gekommen, um die rechtliche Situation klar zu stellen. „Die Innung ist kein eingetragener Verein sondern eine „Körperschaft des öffentlichen Rechts“, führte Zipfel aus. Als solche bewege sie sich in einem engen rechtlichen Rahmen. „Ein in die Handwerksrolle eingetragener Betrieb hat einen Rechtsanspruch auf Aufnahme in die örtlich zuständige Innung“, sagte er. Sichtlich zähneknirschend wird die Schreinerinnung jetzt diesen Betriebaufnehmen.

Neu geschaffen von der Handwerkskammer Freiburg wurde eine Ehrung für langjährige Mitglieder der Prüfungskommission. Otfried Eckert, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Lörrach, hatte Urkunden für Detlef Hofmann, Reinhold Hofmann, Thomas Hug, Thomas Schmid, Michael Schwab, Otfrid Eckert, Martin Ranz und Herbert Trefzer im Gepäck.

Aus dem Prüfungsausschuss verabschiedet wurden als Arbeitgeberbeisitzer Dieter Oertlin, Bernhard Fink, Detlef Hofmann und Reinhold Hofmann. Auf Seiten der Arbeitnehmervertreter schieden Frank Brutschin und Frank Kwiatkowski aus.

Als Kooperationspartner und Gastmitglied wurde die Firma Kestenholz in die Schreinerinnung Lörrach aufgenommen. Der Geschäftsführer der Niederlassung Lörrach, Thomas Kestenholz, bedankte sich für dieses Vertrauen und versicherte, die Leistungsfähigkeit seines Autohauses in den Dienst der Schreinerunternehmen zu stellen.

Die Initiative zur Gewinnung von Auszubildenden habe im Bereich der Handwerkskammer Freiburg bereits zaghafte Erfolge gebracht. Im laufenden Ausbildungsjahr hätten 3,1 Prozent mehr Ausbildungsverträge registriert werden können. Wieder wurde für ein qualifiziertes Praktikum für Schulabgänger geworben.

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