Jörg Lutz griff bei der Begründung des Antrags auf ein Bibelzitat zurück. „An ihren Taten sollt ihr sie erkennen“, heißt es im Johannes-Evangelium. Worte und Taten oder – übertragen auf die Kreispolitik – Ziele und Maßnahmen müssten zueinander passen. Es gelte nicht, das Auto zu verdammen, aber durch den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs könne man andere Akzente setzen. SPD-Fraktionssprecher Klaus Eberhardt ergänzte, dass die SPD der Ost-Westachse „völlige Zustimmung“ erteile. Der geplante vierspurige Ausbau der B 317 aber sei nicht nachvollziehbar. „Wir müssen uns auch die Frage stellen, was wir wirtschaftlich leisten können“, sagte Eberhardt. Sein Fraktionskollege und Landtagsabgeordneter Jonas Hoffmann sagte: „Wir wollen hier nicht die Wiesentalautobahn machen.“ Man schaffe mit einer Absage auch Planungssicherheit für den Bürger.
Erster Landesbeamter und Verkehrsdezernent Ulrich Hoehler legte dar, dass mit einer klaren politischen Positionierung gegen den vierspurigen Ausbau die Gefahr bestehe, dass es auch bei den Knotenpunkten „Hasenloch“ und Kreisel Steinen nicht mehr vorwärts gehe. Schopfheim sei im Bundesverkehrswegeplan nicht genügend berücksichtigt worden, räumte Hoehler ein. Als Landkreis wolle man sich aber erst positionieren, wenn ein neuer BVWP vorliegt.
Unterstützung erfuhr der SPD-Antrag im Kreistag von den Grünen und von Dietmar Ferger (fraktionslos). „Wir wollen ein Signal geben, verstärkt den öffentlichen Nahverkehrs auszubauen“, sagte Grünen-Politikerin Margarete Kurfeß. Ferger schloss sich SPD und Grünen an.