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Kreis Lörrach Beharrlich und zielorientiert

Die Oberbadische
Freuen sich über das 40-jährige Bestehen des Kreisseniorenrates (v.l.): Wolfram Uhl, Schriftführer Kreisseniorenrat, SPD-Politiker Franz Müntefering, Landrätin Marion Dammann und Bernd Sevecke, Vorsitzender des Kreisseniorenrates. Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Festakt: 40 Jahre Kreisseniorenrat im Landkreis Lörrach / Müntefering wirbt für Engagement von Senioren

Aktiv sein und sich auch nach dem Rückzug aus dem Berufsleben in der Gesellschaft engagieren: So lautete eine der Kernbotschaften von Franz Müntefering. Der ehemalige SPD-Vizekanzler und Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) hielt gestern die Festrede im Rahmen der Feier zum 40-jährigen Bestehen des heimischen Kreisseniorenrats.

Von Michael Werndorff

Kreis Lörrach. Der Kreisseniorenrat habe viel erreicht, attestierte Landrätin Marion Dammann dem Vorsitzenden Bernd Sevecke, der die Gäste im Rahmen der Feierlichkeiten im großen Sitzungssaal des Lörracher Landratsamtes begrüßte. Sevecke betonte, die Umsetzung der im Teilhabeplan IV gesteckten Ziele zu begleiten und tatkräftig zu unterstützen.

In diesem geht es darum, die Zukunft im Sinne einer eigenständigen Lebensführung im Alter zu gestalten. Zwar gebe es viel Licht, verwies die Landrätin auf eine gestiegene Lebenserwartung und Fortschritte in der Medizin, doch die niedrige Geburtenrate der vergangenen Jahre werde auch für Herausforderungen sorgen. „Die Hilfebedürftigkeit wird steigen, das Unterstützungsangebot durch Jüngere indes abnehmen.“ Auch müsse an das Thema der Altersarmut gedacht werden, so Dammann weiter. Hier sei die Beteiligung des Kreisseniorenrats von großer Bedeutung. Nicht nur bei dieser Frage soll dieser beharrlich und zielorientiert bleiben.

Wie wichtig die Interessenvertretung von Senioren sei, betonte Uwe Bähr, stellvertretender Vorsitzender des Landesseniorenrats. Er formulierte seinen Respekt für die ehrenamtliche Arbeit und stellte fest: „Lebendiges und produktives Altern kann auch ehrenamtliches Engagement bedeuten.“ Wichtig sei es, dass sich ältere Menschen in politische Diskussionen einbrächten, verwies er auf Themen wie die sozialen Sicherungssysteme oder Generationengerechtigkeit.

Gegenseitiger Respekt ist wichtig

Dass jene Gerechtigkeit auch Selbstbestimmung in Form von Mitverantwortung über andere voraussetze, ließ Festredner Franz Müntefering nicht unerwähnt. Er erklärte, dass es gegenseitigen Respekt brauche und eine Debattenkultur, bei der auch Kompromisse gemacht und akzeptiert würden. „Das ist für unsere Demokratie aber schwieriger geworden“, bedauerte der Politiker, der aufrief, aktiv zu sein und sich ehrenamtlich zu engagieren. „Es gibt nämlich Einsatzmöglichkeiten, in welchen wir Senioren gebraucht werden.“ Das Alter spiele keine große Rolle, die Rahmenbedingungen schon, wie den Ausführungen Münteferings zu entnehmen waren. Er sprach Mobilität und Barrierefreiheit an, nicht nur im häuslichen Umfeld, sondern auch in den Städten und Gemeinden. Und: Die Gesellschaft müsse sich bewusst werden, wie sie im Alter leben wolle und was sie dafür tun könne. Es sei wichtig, auf die politischen Prozesse Einfluss zu nehmen, schließlich steige der Anteil der Menschen über 80 Jahre von derzeit fünf Millionen auf zehn Millionen innerhalb der nächsten 20 Jahre. Das habe nicht nur Folgen für die Arbeitswelt, sondern auch für die Sozialsysteme.

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