Gegenseitiger Respekt ist wichtig
Dass jene Gerechtigkeit auch Selbstbestimmung in Form von Mitverantwortung über andere voraussetze, ließ Festredner Franz Müntefering nicht unerwähnt. Er erklärte, dass es gegenseitigen Respekt brauche und eine Debattenkultur, bei der auch Kompromisse gemacht und akzeptiert würden. „Das ist für unsere Demokratie aber schwieriger geworden“, bedauerte der Politiker, der aufrief, aktiv zu sein und sich ehrenamtlich zu engagieren. „Es gibt nämlich Einsatzmöglichkeiten, in welchen wir Senioren gebraucht werden.“ Das Alter spiele keine große Rolle, die Rahmenbedingungen schon, wie den Ausführungen Münteferings zu entnehmen waren. Er sprach Mobilität und Barrierefreiheit an, nicht nur im häuslichen Umfeld, sondern auch in den Städten und Gemeinden. Und: Die Gesellschaft müsse sich bewusst werden, wie sie im Alter leben wolle und was sie dafür tun könne. Es sei wichtig, auf die politischen Prozesse Einfluss zu nehmen, schließlich steige der Anteil der Menschen über 80 Jahre von derzeit fünf Millionen auf zehn Millionen innerhalb der nächsten 20 Jahre. Das habe nicht nur Folgen für die Arbeitswelt, sondern auch für die Sozialsysteme.