Dieser Zustand führe dazu, dass die Prozesse immer komplexer würden. Es entständen immer neue Zusatzparagrafen in den Gesetzen, um in die eine oder andere Richtung zu steuern, und das mache die Aufgabe äußerst komplex und schwierig. Angesichts der Tatsache, dass die Behörde diverse Leistungen langfristig (man selbst hätte es lieber kurzfristig) digitalisieren wolle, habe sie alleine 195 verschiedene Leistungen im Kontext Aufenthaltstitel, mehr als 50 Prozesse im Bereich der Fachkräfteeinwanderung und über 31 verschiedene Abschiebungshinderungsgründe identifiziert. Dies zeige die Komplexität von diversen Duldungsmöglichkeiten. Sei es zur Ausbildung, für Leute die inzwischen Qualifikationen erhalten hätten, oder bei Kindern oder Jugendlichen, die im Integrationsprozess seien.
Stellenzuwachs von 7,5 Stellen bei der Behörde
Wülbeck verdeutlicht die Problematik zwischen restriktiven Maßnahmen und Integrationsunterstützung: „Die Beispiele zeigen: Es beißt sich irgendwo und lässt sich kaum noch miteinander vereinbaren und wird immer komplexer. Wir haben praktisch immer weiter fortschreitende Gesetze, um irgendwie diese Themen in beide Richtungen auszusteuern.“
Der Landkreis habe einen Stellenzuwachs von aktuell 7,5 Stellen. Noch würden die Behörden aber nicht den Mehrwert spüren. Man sei optimistisch für 2024, jedoch sei es ein enorm hoher Einarbeitungsaufwand. Die Mitarbeiter in der Behörde müssten geschult werden, um diese ganzen komplexen Verfahren bearbeiten zu können. Wülbeck verdeutlicht die schwere Lage: „ Die Mitarbeiter bei der Komplexität der verschiedenen Gesetze immer auf dem aktuellen Schulungsstand zu halten und vor allem die Attraktivität solcher Stellen noch zu sichern, ist angesichts des Problems fast ein Ding der Unmöglichkeit.“
Das System ist praktisch in sich blockiert
Die Bereiche Einbürgerung, Verpflichtungserklärungen-und Familienzusammenführungen seien hierbei noch nicht berücksichtigt. Genauso das Thema Aufenthalt zu Bildung (Studium). Von solchen Punkten hänge für die einzelnen Personen sehr viel ab.
Hierdurch würden sich für Ausländer Fragen entwickeln: Wie schnell könnten sie hier ins Land kommen? Können sie ihr Studium aufnehmen? Können sie ihre Arbeit aufnehmen? Hinzu komme, dass viele Aufenthaltstitel nur sehr kurz befristet seien. Das bedeute, einige Fälle habe man noch nicht bearbeitet, sondern manche würden halbjährig ablaufen, andere gingen drei und manche fünf Jahre. Da werde auch deutlich, wie sich das System in sich praktisch blockiere.