Kreis Lörrach Bei Kontaktrückverfolgung helfen

Die Oberbadische
Oberfeldwebel Marvin Hack (vorne) und 19 weitere Soldaten helfen dem Lörracher Gesundheitsamt bei der Kontaktrückverfolgung. Foto: zVg/Bundeswehr/Andreas Keck

BaWüCheck I: Soldaten der Deutsch-Französischen Brigade unterstützen das Lörracher Gesundheitsamt

Laut einer Allensbach-Umfrage der baden-württembergischen Tageszeitungen attestieren 54 Prozent der Teilnehmer der Landesregierung ein gutes oder sehr gutes Corona-Krisenmanagement. Das Lörracher Gesundheitsamt setzt dabei auch auf die Hilfe der Soldaten der Deutsch-Franzischen Brigade. Sie unterstützen das Team bei der Kontaktrückverfolgung.

Von Denis Bozbag

Kreis Lörrach. „Wichtig ist, dass jeder positive Corona-Fall vom ersten Anruf an bis zur Ermittlung aller seiner möglichen Kontakte vom selben Soldaten betreut wird. Bei einer Person waren es mehr als 90 Kontakte“, erklärt Oberfeldwebel Marvin Hack, Instandsetzungsfeldwebel des Deutsch-Französischen Versorgungsbataillons und Kfz-Mechatroniker, im Gespräch mit unserer Zeitung. Er koordiniert den Einsatz der Soldaten des Bataillons im Lörracher Gesundheitsamt. Erste Erfahrungen im Katastrophenschutz sammelte Hack während der Flüchtlingskrise 2015 beim Aufbau der Erstaufnahmestationen an der deutsch-österreichischen Grenze.

Der 26-Jährige betont: „Die Mehrheit reagiert zwar mit Verständnis auf die Quarantäne-Anordnung. Gleichwohl bedeutet sie, für zehn bis 14 Tage zuhause ausharren zu müssen.“ Damit schütze man andere vor einer Ansteckung mit den Coronavirus und leiste einen gesamtgesellschaftlichen Beitrag zur Pandemiebekämpfung, auch wenn diese Anstrengung einen großen Einschnitt in die Lebensgewohnheiten der Menschen darstelle.

Bei den neuen Virusmutanten, die als ansteckender gelten, nehme die Ermittlung aller Kontakte der Kategorie I und II im Schnitt jetzt oft mehr Zeit in Anspruch, erklärt Corina Kübler aus dem Fachbereich Jugend und Familie. Sie ist zusammen mit ihrer Kollegin Maria Braisz die Teamleiterin Bundeswehr. „Zu Beginn ihres Einsatzes im November hatten wir zehn Bundeswehrsoldaten zur Unterstützung für das Team im Gesundheitsamt eingearbeitet. In der Hochphase der zweiten Pandemie-Welle vor Weihnachten stieg diese Zahl auf bis zu 30 junge Männer an. Derzeit liegen wir bei 20 Soldaten, die sich in zwei Kontingenten im Zwei-Wochen-Rhythmus bei der Arbeit abwechseln.“

Stabsgefreiter Raphael Aenis, IT-/Fernmeldesoldat im selben Versorgungsbataillon, hat im Gespräch mit den Betroffenen viel über ihre Sorgen erfahren. „Ich habe zudem gelernt, feinfühliger beim Gespräch mit den Menschen zu werden.“ Positive Rückmeldung erhalte er von den Mitbürgern auf der Straße oder in der Mittagspause vor dem Dönerstand. „Uns Soldaten in der Uniform schlägt große Dankbarkeit für unseren Einsatz entgegen. Das motiviert mich umso mehr, weiter positiv nach vorne zu blicken.“

Die Deutsch-Französische Brigade wurde auf Initiative von Helmut Kohl und François Mitterrand 1989 aufgestellt. Sitz des Stabes der über 5000 Mann starken binationalen Infanteriebrigade ist Müllheim. Sie unterstützt seit vergangenem Jahr im Zuge der Corona-Amtshilfe nicht nur die Gesundheitsämter der Landkreise bei der Kontaktrückverfolgung, sondern auch die Kreisimpfzentren, die Teststationen an den Grenzen sowie die Alten- und Pflegeheime im Land bei der Durchführung der Corona-Schnelltests.

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