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Kreis Lörrach Betriebe angemessen unterstützen

Die Oberbadische
Die CDU-Landtagskandidaten Christof Nitz und Anja Herzog (außen) machten sich beim Familienunternehmen Reisebüro Stiefvater in Weil am Rhein mit den Geschwistern Anna-Lena und Aron Stiefvater (Mitte) ein Bild über die Lage der Reisebranche. Foto: zVg

Wirtschaft: Überbrückungshilfen für Reisebüro Stiefvater reichen nicht aus. Pauschalbetrag erhalten.

Kreis Lörrach - Mit ihrem Besuch beim Familienunternehmen Reisebüro Stiefvater besichtigten die CDU-Landtagskandidaten im Landkreis, Christof Nitz und Anja Herzog, eine der wohl am stärksten von der Corona- Krise betroffenen Branchen, wie der Kreisverband der Christdemokraten in einer Mitteilung schreibt. Vorerst sehen die Geschwister Anna-Lena und Aron Stiefvater aber keinen Grund, die Hände in den Schoß zu legen.

Beide sind in der operativen Geschäftsleitung des seit 1972 bestehenden Reisebüros mit den Standorten Weil am Rhein, Lörrach, Rheinfelden und Freiburg tätig. Während der Krise arbeiteten sie laut Mitteilung an einer Initiative, welche die Zusammenarbeit zwischen Veranstaltern und Reisebüros neu definieren sollte, und erhielten schließlich für ihr außerordentliches Engagement erst kürzlich den „Special Communication Award“ des Travel Industry Clubs verliehen.

Überbrückungshilfen reichen nicht aus

Einfach ist es für das Familienunternehmen in zweiter Generation mit den mehr als 70 Angestellten aber natürlich trotzdem nicht, denn die Überbrückungshilfen reichten für eine Firma ihrer Größe schlichtweg nicht aus.

Ebenfalls führen die immer wiederkehrenden Reisewarnungen dazu, dass seit Monaten kein Neugeschäft generiert werden kann, die Kunden nicht verreisen und das Reisebüro somit weder mit Altbuchungen noch mit Neubuchungen einen Umsatz erwirtschaften kann. Im Gegenteil: Bereits verdiente Provisionen müssen zurückbezahlt werden.

Somit hätten die immensen Ausfälle an Provisionen und Kosten durch die Überbrückungshilfen nur zu 20 Prozent ausgeglichen werden können. Als größter touristischer Ausbildungsbetrieb in der Region hätte das Reisebüro Stiefvater einen großen Wert für die Region und arbeite außerdem ständig an neuen Konzepten und Ideen, heißt es weiter.

Kaffee & Kreuzfahrt in Weil am Rhein

Eine davon ist die Verbindung des Reisebüros mit einem selbstbetriebenen Café, das Kaffee & Kreuzfahrt in Weil am Rhein. Dieses Konzept wurde im Januar als schönstes Reisebüro Deutschlands ausgezeichnet.

Hier gibt es die Möglichkeit, sich mit den Kunden auszutauschen und den Kundenkontakt bei hausgemachten Kuchen & Torten, einem Frühstücksangebot und Kaffeespezialitäten zu vertiefen.

Die CDU-Landtagskandidaten bedankten sich bei dem Familienunternehmen für den Einblick in das Geschehen. „Man sieht die Probleme, aber vor allem auch das riesige Engagement, das es kostet, einen solchen Betrieb in diesen schweren Zeiten am Laufen zu halten, nun aus einer ganz anderen, näheren Perspektive“, wird Ersatzkandidatin Herzog  zitiert.

Nitz versprach seinerseits, sich bei den CDU-Spitzen für eine angemessenere staatliche Unterstützung von Unternehmen in der Größe des Reisebüros einzusetzen. „Es könne nämlich nicht sein, dass alle Reisebüros den gleichen Betrag bekommen“, betonte Nitz.

Es sei doch völlig klar, dass ein Unternehmen von dieser Größe ganz andere Bedürfnisse habe, hob der Landtagskandidat weiter hervor. Mit Pauschalbeträgen würden auch die Reisebüros mit einem kleineren Mitarbeiterstamm oder mit wesentlich weniger Umsätzen die identische Überbrückungshilfe erhalten wie große Firmen mit mehreren Standorten.

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