Die Integration von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt stellt eine große Herausforderung und Chance für die Personalpolitik dar. Welche Rahmenbedingungen dafür im Unternehmen vorhanden sein müssen und welche Voraussetzungen es für die Flüchtlinge und die Arbeitgeber bedarf, damit die Integration gelingen kann, waren die Kernfragen einer Diskussionsrunden. Kreis Lörrach. Personalverantwortliche aus Unternehmen der Region und Experten von der Agentur für Arbeit, vom Jobcenter, vom Landratsamt Lörrach, der IHK, Diakonie und Caritas haben sich zu dem Thema auf Einladung des Lokalen Bündnisses für Familie „Generationenfreundlicher Landkreis Lörrach“ zum gemeinsamen Austausch bei der Wirtschaftsregion Südwest in Lörrach getroffen, wie im Nachgang mitgeteilt wird. „Je nach Herkunftsland und Einstufung gestalten sich die Unterstützungsangebote für die Flüchtlinge unterschiedlich. Grundsätzlich ist hier Potential für den Arbeitsmarkt vorhanden,“ betonte Sozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella. In der Struktur des „Integrationshauses“ als zentrales Netzwerk auf Landkreisebene planen und koordinieren Fachpersonen des Landratsamtes Lörrach in den Bereichen Sprache, Bildung, Wohnen, Gesellschaft und Arbeit die Integration von Flüchtlingen. Die Sprachfördermöglichkeiten reichen von Einstiegskursen für Sprachanfänger bis zu Kursen, nach deren Abschluss für die Flüchtlinge erst eine reelle Chance für die Ausbildungs- und Arbeitsmarktintegration besteht, erklärte Günter Michel, Leiter des Kompetenzzentrums Asyl bei der Agentur für Arbeit. Der Spracherwerb und die Vermittlung von Kultur und Werten seien die Grundvoraussetzungen für die Integration. In den Diskussionsrunden zeigten die Unternehmensvertreter laut Medienmitteilung mit vielen innovativen Ideen, dass sie eine aktive Rolle bei der Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen übernehmen wollen. Unterstützung würden hier vor allem das Kompetenzzentrum Asyl der Agentur für Arbeit und der Arbeitskreis Migration im Landratsamt bieten. Wer als Arbeitgeber Flüchtlinge beschäftigen will, sollte sich mit kulturellen Eigenheiten befassen und die Mitarbeitenden entsprechend dafür sensibilisieren, heißt es weiter. Junge Flüchtlinge könnten im Rahmen eines Mentorings von anderen Auszubildenden aus dem Unternehmen begleitet werden. Einige Unternehmen wollen Sprachförderung und berufliche Orientierung etwa im Praktikum parallel anbieten. Hier wurden erste konkrete Pilotprojekte angedacht. Für Unternehmen, die sich gesellschaftlich für Flüchtlinge engagieren wollen, haben sich laut Mitteilung viele kreative Ansatzpunkte ergeben, von Patenschaften über Lernbegleitung und Freizeitaktivitäten bis hin zu betriebsinternen Sprachkursen. „Die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt ist ein wichtiger Baustein innerhalb der Wirtschaftsförderung der Landkreise Lörrach und Waldshut“, konstatiert Katharina Fraune von der Wirtschaftsregion Südwest. „Als Wirtschaftsförderungsgesellschaft bringen wir uns gerne als Schnittstelle zwischen den regionalen Unternehmen auf der einen und den zuständigen Behörden und Institutionen auf der anderen Seite ein.“