Kreis Lörrach Betriebe wollen nicht gegängelt werden

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Haben sich über den Obstbau ausgetauscht (v.l.): Max Hagin, Susanne Denzer, Diana Stöcker, Gert Willmann und Jörg Hagin. Foto: zVg

Wirtschaft: Diana Stöcker tauscht sich mit Kreisobst- und Gartenbauverband aus

Kreis Lörrach. Auf Einladung des Kreisobst- und Gartenbauverbandes Lörrach hat sich die CDU-Bundestagsabgeordnete Diana Stöcker über die aktuelle Situation des Obstbaus im Markgräflerland auf dem Obstbaubetrieb des Vorsitzenden Max Hagin in Haltingen informiert.

Als Gesprächsgrundlage diente ein bereits vor dem Ukrainekrieg verfasstes Positionspapier über die aktuellen Probleme und Herausforderungen, mit denen sich die regionalen Erzeuger konfrontiert sehen. In diesem Positionspapier, das von einer Arbeitsgruppe im Vorstand verfasst wurde, werden die Verschärfungen im Bereich Pflanzenschutz, die Umweltleistungen sowie unvorhergesehene, nicht kalkulierbare Preisanstiege detailliert beschrieben, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.

Ein Kernproblem seien die außergewöhnlichen Kostensteigerungen, welche die Betriebe durch Arbeitseinsparungen und Umstrukturierungen nicht auffangen könnten. Hinzu kämen behördliche Regulierungen in Deutschland, die in der Praxis oft untauglich und mit einem enormen Aufwand verbunden seien und die sogar über EU-Vorgaben hinausgingen. Deshalb entscheide sich heute eine wachsende Zahl von Betrieben dafür, auf Fördergelder zu verzichten, um nicht von den Vorgaben und den bürokratischen Auflagen gegängelt zu werden.

Bessere Vermarktung

Zu befürchten sei, dass einige Betriebe den Obstbau komplett aufgeben würden. Dies hätte dramatische Folgen für die Natur- und Kulturlandschaften. Diese würde ihren Charakter als „Landschaftserholungsbild“ verlieren.

Im Gespräch betonte Stöcker die enorme Bedeutung der Nahrungserzeugung als Ganzes sowie die Regionalität der Produkte: „Hochwertige Lebensmittel aus Deutschland müssen besser vermarktet werden. Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe und führt zu mehr Nachhaltigkeit, unter anderem durch kürzere Transportwege.“ Als Mitglied im Gesundheitsausschuss sieht sie die Notwendigkeit, das Thema Nahrungserzeugung und Ernährungssicherung auch im Hinblick auf die Gesundheit als Ganzes zu betrachten. Deshalb betonte Stöcker, dass die Ernährungssicherung für alle mit fairen Preisen und die Einkommenssicherung unserer Landwirte weiterhin im Zentrum der Landwirtschaftspolitik stehen sollten: „Wir müssen das Bewusstsein für Regionalität in der Bevölkerung nachhaltig verankern. Verbraucher sollen über die Leistungen einer modernen, heimischen Landwirtschaft sachlich und neutral informiert werden.“

Pflanzenschutz diskutieren

Eine unideologische und auf Fakten basierende Diskussion über den Pflanzenschutz sahen alle Beteiligten als zwingend an. Sorgen bereitet den Obstbauern das Vorgehen der Koalitionsparteien zum Obstbau, was sich in verschiedenen aktuellen Äußerungen des Landwirtschaftsministers zum Thema „Pflanzenschutz“ zeigt.

In diesem Kontext betonte der Vorstand des Kreisobst- und Gartenbauverbandes, dass es in der Bevölkerung weitgehend unbekannt ist, dass die Nahrungsdeckung im Obstbau nur bei 22 Prozent liege.

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