Rückzug war absehbar
„Der Rückzug AKKs war schon länger absehbar. Das Management in der Thüringen-Krise war einfach nicht überzeugend“, teilt FDP-Bundestagsabgeordneter Christoph Hoffmann mit. Das Verhältnis zur AfD und den Linken habe die CDU nicht vollständig geklärt. Aber es sei nicht die Zeit für Schadenfreude oder Anfeindungen unter Demokraten. „Im Gegenteil: Wir brauchen Koalitionen der Vernunft unter Demokraten jenseits des Parteien-Gedöns, um die Gefahr der Extremen von links und vor allem von den Nazis abzuwehren. Mit rot-rot-grünen Minderheitsregierungen wird es nicht stabiler und die Extreme rechts sicher nicht schwächer. Es geht um unser Land“, erklärt der Liberale.
Noch nichts gelöst
„Es war zu erwarten, dass der Thüringen-Eklat bis Berlin durchschlägt. Frau Kramp-Karrenbauer handelt konsequent, ich wünsche ihr alles Gute“, teilt der Grünen-Bundestagsabgeordnete Gerhard Zickenheiner mit.
Doch durch die Ankündigung ihres Rückzugs sei noch nichts gelöst. „Es ist eine dramatische Situation für Deutschland, welche die Gefahr birgt, dass jetzt ein noch größeres Machtvakuum entsteht. Die Lücke muss zügig und konsequent geschlossen werden. Die Nachfolge AKKs wird auch die Zukunft der Partei prägen: Die CDU zeigt nun hoffentlich, dass sie eine konservativ-demokratische Partei ist, die sich klar auf allen Ebenen von der AfD abgrenzt.“ Dazu gehöre auch, dass endlich auch eine deutlich abgrenzende Haltung zur Werte-Union gefunden wird.
Die Union stehe vor einer Richtungsentscheidung und müsse klären, wie sie unter diesen Bedingungen eine stabile Regierung tragen kann. „Alle Parteien sind jetzt gefragt, nicht parteistrategisch zu taktieren, sondern der AfD klare Kante zu zeigen. Das erwarte ich nach den – gelinde gesagt – zweifelhaften Äußerungen auch aus der Parteispitze der FDP.“