Kreis Lörrach Cult ist auch virtuell  ein Magnet

Die Oberbadische
Die junge Hannah Hug begrüßte als Guide die Besucher der virtuellen Job- und Bildungsmesse Cult, die an zwei Tagen über 5000 Menschen anlockte.Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Job- und Bildungsmesse: Über 5000 „Besucher“ an zwei Tagen / Veranstalter sind zufrieden

Auf virtuellem Messegelände tummelten sich zwei Tage lang über 5000 Wissbegierige – vor allem junge Menschen – aus ganz Südbaden. Die Lörracher Job- und Bildungsmesse Cult erfüllte trotz digitalen Formats die Erwartungen des Veranstalters vollauf. Organisatorin Martina Hug zog zum vorläufigen Abschluss eine positive Bilanz. Die Messe kann noch bis Ostern angeklickt werden.

Von Peter Ade

Kreis Lörrach. „Mit 75 Ausstellern und Anbietern waren wir angesichts dessen, dass wir uns noch bis Oktober Hoffnungen auf eine Präsenzmesse gemacht haben und dann doch digital gehen mussten, sehr zufrieden“, erklärte Hug im Gespräch mit unserer Zeitung. Natürlich seien das weniger Aussteller als zu „normalen“ Zeiten.

„Ich bin echt überrascht von der starken Resonanz“, freute sich Hug schon am Ende des ersten virtuellen Messetages. Mit – allein am Freitag – 2500 Besuchern habe sie nicht gerechnet. Und am Samstag dürften es kaum weniger gewesen sein.

„Die digitale Form ist natürlich eine ganz andere Kiste und war am Anfang auch ein Wagnis. Trotzdem hat’s prima geklappt, und es gab etliche positive Rückmeldungen“, bestätigt die Organisatorin nicht ohne Stolz.

Sozusagen als Schmankerl erwiesen sich die angebotenen Tests zur Berufsorientierung, die allein am Freitag von rund hundert jungen Menschen in Anspruch genommen wurden.

Ein „dickes Lob“ zollt die Veranstalterin den Firmen, Unternehmen und Dienstleistern, die sich mit attraktiven Videos und Clips ins bunte Angebot eingebracht haben. „Nicht zuletzt aufgrund digitalen Einsatzes konnten wir den Radius der Anbieter sogar erweitern“, bestätigt Markus Hug, der die Messe im Jahr 2013 zusammen mit seiner Frau Martina auf den Weg gebracht hat.

„Wir sind sehr stolz, denn die Cult digital ist nicht nur eine einfache Internetseite, sondern ein virtuelles Messegelände, auf dem Besucher und Firmen in Kontakt treten können.“ Fast 80 Unternehmen – darunter Roche, Busch, Testo, E+H sowie die Uniklinik Freiburg, die Bundeswehr und auch das Verlagshaus Jaumann – waren präsent.

Gerade Schulabgänger kennen sich in der virtuellen Welt sehr gut aus und haben kaum Berührungsängste. Für manche ist es sogar leichter, aus der gewohnten Umgebung heraus mit dem eigenen Laptop zu kommunizieren, als den Weg in ein Unternehmen anzutreten. Kurzum: Vorstellungsgespräche kann man durchaus auch über Videochats führen.

Im Vorfeld früherer Messen besuchte Martina Hugs Ehemann Markus mit einem Messebriefing die Schulen in der Region. Auch das konnte in diesem Jahr nicht stattfinden. Stattdessen drehten die Veranstalter ein Video und gestalteten ein Board. Beides wurde Lehrern und Schülern zur Verfügung gestellt. An manchen Schulen wurde es in eine eigene Lernplattform eingepflegt. „Wir hätten uns jedoch ein bisschen mehr Resonanz erhofft“, sagt Martina Hug. Das geringere Interesse sei wahrscheinlich der schwierigen Situation mit dem aktuellen Homeschooling geschuldet. Außerdem bedauert sie, dass sich das regionale Handwerk mit seinen zahlreichen Ausbildungsangeboten bis auf wenige Ausnahmen zurückgehalten hat.

„Die virtuelle Form soll die Präsenzmesse auf Dauer nicht ersetzen“, versichert Martina Hug. Im März des Vorjahres war Cult eine der ersten Großveranstaltungen, die abgesagt werden mussten. „Wir versanken zunächst in einem tiefen Tal der Tränen.“ Dann aber habe man die Ärmel hochgekrempelt, sich neu sortiert und überlegt, wie man die Veranstaltung alternativ aufstellen könne.

„Das war eine spannende Sache“, freuen sich die Hugs im Nachhinein und begrüßten in ihrem Team die 16-jährige Tochter Hannah, die im virtuellen Foyer als Guide souverän agierte.

Fazit der Veranstalter: Es bleibt unser aller Wunsch, dass wir uns bald wieder persönlich begegnen können, denn eine Messe ist immer ein Erlebnis.“ Bei echten Begegnungen entwickle sich Sympathie, sagt Martina Hug. Das digitale Angebot sei als Überbrückung gedacht, allenfalls als Ergänzung oder Parallelangebot. Mehr Infos unter www.bildungsmesse-loerrach.de

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