Um das Potenzial zu erreichen, muss die Strecke an die Rheintalbahn angeschlossen werden, was durch eine Weiche in Weil-Haltingen erfolgen soll. Die Weichen für eine Reaktivierung müssten aber frühzeitig gestellt werden, heißt es im Antrag. Klartext: Die Verwaltung soll nicht nur den Zweckverband Kandertalbahn darin unterstützen, die Verbindungsweiche bei der Bahn zu beantragen, sondern sich an der Infrastrukturmaßnahme finanziell zu beteiligen. Der Zweckverband könne den Betrieb nämlich nicht aus eigenen Mitteln finanzieren. Die Verwaltung steht sei einiger Zeit im Austausch mit dem Zweckverband, um das Für und Wider dieser Infrastrukturmaßnahme abzuwägen, wie weiter zu erfahren war.
Bei allen weiteren Überlegungen sei das Verkehrskonzept für Busse von der Reaktivierung der Kandertalbahn abzuleiten, argumentieren beide Fraktionen, die befürchten, dass die Verwaltung im Nahverkehrskonzept Kandertal dem Bus die Vorfahrt einräumen könnte. Dem sei nicht so, erklärte Erster Landesbeamter und Verkehrsdezernent Ulrich Hoehler. „Die Verwaltung verfolgt kein politisches Konzept. Auch gibt es keine Geheimagenda.“ Allerdings sei die Reaktivierung der Trasse ein sehr komplexes und langwieriges Vorhaben, verwies er unter anderem auf die Erneuerung des gesamten Gleiskörpers samt Signalanlagen, Sicherungstechnik und Übergängen. „Ohne diese Voraussetzung ist ein Bahnbetrieb nicht möglich.“ Zudem soll auch die Museumsbahn erhalten bleiben, ließ Hoehler nicht unerwähnt.
Das alles beanspruche mehr Zeit als ein Buskonzept, dessen Realisierung für das Jahr 2026 vorgesehen sei. Derweil beläuft sich der Mindeszeitbedarf für die Realisierung der Kandertalbahn auf acht Jahre, machte der Erste Landesbeamte deutlich.