Der Zuschussbedarf für die Eingliederungshilfe steigt seit Jahren an. Dies liegt laut Verwaltung zum Teil an der steigenden Zahl von Betroffenen als auch an Änderungen in der Gesetzeslage. Sollten, wie von Gesundheitsminister Spahn geplant, die Angehörigen erst ab einem Einkommen von 100 000 Euro zur Mitfinanzierung herangezogen werden, würde dies laut Landrätin Marion Dammann erneut ein Loch in den Sozialetat reißen.
Um Anträge auf Erteilung eines Schwerbehindertenausweises zu beschleunigen wurden die Mittel für externe Gutachter um 32 500 Euro aufgestockt. „Jede Stelle wurde intern genau auf ihre Notwendigkeit geprüft“, versicherte Dammann.
Insgesamt ging es um sechs neue Stellen, die im Sozialbereich neu im Haushalt beantragte werden sollen. Trotz Bedenken mehrerer Fraktionen empfahl der Sozialausschuss dem Kreistag einhellig die Zustimmung.
Im zweiten Teil der Sitzung wurden die Wirtschaftspläne 2020 der Inklusionsbetriebe vorgestellt: Der „IngA Service“ zahle jedem Beschäftigten immer noch den Tariflohn, versicherte der Geschäftsführer Reinhard Heichel. Somit träten sie nicht mit Dumpingangeboten auf und würden auch nicht den Wettbewerb verzerren. Der Wirtschaftsplan wurde vom Ausschuss dem Kreistag empfohlen.
Heichel ist zugleich für den Eigenbetrieb „Heime des Landkreises Lörrach“ zuständig. Hier zeichne sich schon ab, dass das Markus-Pflüger-Heim in Schopfheim-Wiechs im kommenden Jahr ein Defizit aufweisen werde. Dies komme durch Instandhaltungsmaßnahmen. Erleichtert zeigte sich Reinhard Heichel über die Ablehnung der Petition der Anwohner gegen den geplanten Bau des neuen Markus-Pflüger-Heims in der Hausener Ortsmitte. Nun könne die Planung endlich weitergehen.