Kreis Lörrach Damit die Energiewende gelingt

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Landrätin Marion Dammann und Ministerin Thekla Walker beantworteten Fragen der Konferenzteilnehmer. Foto: Schennen

Klimaschutzkonferenz: Experten diskutieren über Umsetzung von Maßnahmen

Für die Umsetzung des Klimaschutzkonzepts des Landkreises sind die Weichen gestellt: Im Rahmen der Klimaschutzkonferenz auf dem Weiler Vitra-Campus wurde betont, dass der Landkreis bis 2040 klimaneutral und die Kreisverwaltung bereits zehn Jahre früher klimaneutral werden will.

Kreis Lörrach (chs). Unter den rund 100 Teilnehmern war neben Bundestags- und Landtagsabgeordneten aus dem Landkreis, Kreisräten, Bürgermeistern sowie Vertretern des Umweltministeriums, der Klima- und Energieagentur BW, der lokalen Energiewirtschaft auch Thekla Walker, Landesministerin für Klima und Energiewirtschaft.

Gastgeber Oberbürgermeister Wolfgang Dietz zählte die Klimaschutzmaßnahmen von Weil am Rhein auf. Auf allen kommunalen Dächern sei eine PV-Anlage installiert worden – ausgenommen jene Dächer, die aus Denkmalschutz- und statischen Gründen nicht bestückt werden können. Er verwies unter anderem auch auf den Neubau der Heizzentrale Römerstraße, den Ausbau des kommunalen Wärmenetzes und die Erneuerung des Blockheizkraftwerkes. Vor acht Jahren wurde zudem die Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt.

Landrätin Marion Dammann erinnerte daran, dass der Landkreis Lörrach bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden wolle. Unter seiner Federführung habe er mit seinen 35 Gemeinden eine interkommunale Wärmeplanung aufgestellt. Hier sei der Landkreis ein Pionier. Ziel der Wärmeplanung ist laut Landrätin eine klimaneutrale Wärmeversorgung für den gesamten Landkreis bis 2040.

Konferenz ist Startschuss

Die Klimaschutzkonferenz sei „der Startschuss für die Umsetzung der Wärmewende“. Um sie zu realisieren, würden verschiedene Techniken zum Einsatz kommen – auch solche, die bisher nicht mit einem positiven Vorzeichen versehen seien.

Jan Münster, Geschäftsführer der Energieagentur Südwest, hob hervor, dass die Umsetzung der Wärmeplanung nur dann gelinge, „wenn wir es gemeinsam machen“. Es sei eine große Herausforderung, Wärmenetze so zu planen, dass sie klimaneutral seien. Derzeit würde ein Großteil der Netze von fossilen Energieträgern gespeist. Wichtig sei auch der Ausbau der erneuerbaren Energien. „Wir müssen sie ausbauen, wenn wir Wirtschaftsstandort bleiben wollen“, betonte Münster.

Rolf Pfeifer, Geschäftsführer von Endura Kommunal, sagte, dass die Aufstellung der Wärmeplanung durch sein Büro ein „aufwendiges und anspruchsvolles Projekt“ gewesen sei. Er betonte, dass der Anteil der Wärmenetze in den kommenden Jahrzehnten steigen müsse und die Abwärme (von Industriebetrieben und anderen) genutzt werden müsse. Auch Wasserstoff spiele in Zukunft eine große Rolle.

Austausch in Kleingruppen

Walker lobte das Pionierprojekt des Landkreises: „Andere Kommunen können von dem profitieren, was sie erreicht haben.“ Der Ausbau der erneuerbaren Energien sei von „überragender Bedeutung“ und müsse beschleunigt werden. „Wir brauchen Flächen für Freiflächen-Photovoltaik und für Windenergie“, betonte sie. „Photovoltaik sollte Standard sein wie Fenster und Türen.“ Sie wies noch auf Förderprogramme von Bund und Land hin und nannte als Beispiel die Bundesförderung für Netze, die dekarbonisiert werden.

Landrätin und Ministerin beantworteten dann noch kurz Fragen der Konferenzteilnehmer. Dammann, sagte, es müsse zunächst überlegt werden, welche Maßnahmen man mit „ein, zwei Schritten“ umsetzen könne. Zentraler Bestandteil der Konferenz war der Austausch der Experten in Kleingruppen.

Diskutiert wurde darüber, wie man die Gebäudesanierung, die Windenergie, die Tiefengeothermie, die Photovoltaik, Wärmenetze und dezentrale Lösungen voranbringen könne.

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