Kreis Lörrach Damit die Energiewende gelingt

Regine Ounas-Kräusel
Bis 2030 soll die Kreisverwaltung klimaneutral sein. Auf einer Prioritätenliste für die Sanierung der kreiseigenen Gebäude steht die Gewerbeschule Lörrach ganz oben. Foto: Regine Ounas-Kräusel

Die Kreisverwaltung will bis 2030 klimaneutral sein und hat deshalb eine Prioritätenliste für die Sanierung ihrer Gebäude aufgestellt.

Der Landkreis besitzt – die Heime nicht mitgerechnet – 80 Liegenschaften, wie Ute Bobert, Fachbereichsleitung Planung und Bau, berichtete. Die Verwaltung hat nun in einer Prioritätenliste festgehalten, in welcher Reihenfolge diese 80 Liegenschaften saniert werden sollten.

Im Fokus steht dabei die energetische Sanierung, also Fassadendämmungen und ähnliches sowie die Umstellung der Heizung auf erneuerbare Energien. Aber auch andere nötige Sanierungsmaßnahmen sollen erledigt werden. Als Grundlage führte der Kreis eine Grobkostenschätzung durch, für die er den aktuellen Zustand der Gebäude, ihren CO2-Ausstoß, die Eignung der Dächer für Photovoltaik und andere Kriterien erfasste. Für die Priorisierung spielten Kriterien wie der Zustand der Gebäudehülle und die Betriebsdauer von fossilen Heizanlagen eine Rolle. Es gibt zwei Prioritätenlisten: eine mit Gebäude, die bis 2030 saniert werden sollten, eine mit Zeithorizont bis 2040. Ganz oben stehen Teilnebau und Sanierungen in der Gewerbeschule Lörrach, wofür schon die Planungen laufen. Außerdem die Kreissporthalle Lörrach. Für die Maßnahmen bis 2030 wurden Kosten von 123 Millionen Euro errechnet, insgesamt Kosten von knapp 200 Millionen. Um die Sanierungen umsetzen zu können, braucht der Kreis fünf neue Mitarbeiter.

Landrätin Marion Dammann lobte, dass es nun einen Überblick über die nötigen Sanierungsmaßnahmen gibt. Dem schlossen sich alle Redner aus dem Verwaltungsausschuss an. Paul Renz (CDU) fragte aber, warum die Landratsamts-Gebäude im Entenbad auf der Liste stehen. Es ei doch gar nicht sicher, ob man sie weiter benötige. Derzeit werde dies in einer Studie geklärt, antwortete Landrätin Dammann. Bislang gehörten die Gebäude noch zum Bestand. Die Freien Wähler stünden hinter den Klimaschutzzielen, betonte Martin Bühler. Bühler und Bernd Martin (Grüne) fürchteten aber, dass der Landkreis mit seinen knappen Finanzen die anvisierten Gebäudesanierungen nie bis 2030 umsetzen kann. Allerdings werde man dadurch auch hohe Energiekosten sparen, stellte Martin fest.

Gabriele Weber (SPD) betonte, Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit seien wichtig. Christan Renkert (CDU) erkundigten sich nach Zuschüssen. Dezernent Alexander Willi berichtete von verschiedenen Zuschussquellen, zum Beispiel in Höhe von 80 Prozent für einen Klimamanager „Liegenschaften“.

Er räumte ein: Die 123 Millionen Euro habe der Landkreis aktuell tatsächlich nicht. Man müsse die Maßnahmen daher abhängig von der Haushaltslage umsetzen und auch über Kredite und eingesparte Energiekosten finanzieren.

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