Kreis Lörrach Damit die Landschaft offen bleibt

Die Oberbadische
Die Offenhaltung der Bergweiden war dieser Tage Thema einer Veranstaltung des Naturparks Südschwarzwald. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Fördermittel: Extensive Bewirtschaftung von Bergweiden / Hohe Bedeutung für den Tourismus

Die schwierige Fördersituation der extensiven Bergweiden im Naturpark Südschwarzwald war jüngst Thema einer Veranstaltung, die Landwirte und Politiker zusammenbrachte des Naturpark Südschwarzwalds.

Regio. Um die Herausforderungen zu diskutieren, trafen sich rund 60 Akteure am Stall des Landwirtes Clemens Speicher, um die Situation mit den Verantwortlichen aus der Verwaltung zu diskutieren, wie es in einer Mitteilung heißt. Vertreter aus der aktiven Landwirtschaft, des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes, des Naturschutzes, der Landschaftserhaltungsverbände, der Fachverwaltungen der Landkreise und des Regierungspräsidiums Freiburg (RP) sowie der Landesministerien für Umwelt und für den Ländlichen Raum waren vertreten.

In ihren Grußworten betonten der Waldshuter Landrat Martin Kistler, der Geschäftsführer des Naturparks Südschwarzwald Roland Schöttle, der Dezernent für den Ländlichen Raum des Landkreises Lörrach Michael Kauffmann sowie der stellvertretende Geschäftsführer des Biosphärengebietes Schwarzwald Christoph Huber die extensive Bewirtschaftung von Bergweiden als eine zentrale Aufgabe zum Erhalt der traditionellen Kulturlandschaft im Naturpark Südschwarzwald. Der hohe ökologische Wert der artenreichen Bergweiden wurde herausgestellt.

Durch die Unesco anerkannt

Sie sind das Alleinstellungsmerkmal des durch die Unesco anerkannten Biosphärengebietes, was nicht zuletzt ihre hohe Bedeutung für den Tourismus unterstreicht.

Diese besonders hochwertige Kulturlandschaft ist letztlich vor allem das Werk der dort Weidevieh haltenden Landwirte, schreibt der Naturpark Südschwarzwald.

Auf der nahe beim Stall gelegenen Bergweide erläuterte Speicher die Herausforderungen bei der Pflege der Fläche und die Fragen, die sich im Zusammenhang mit der Förderung stellen.

Die aktuelle Förderpraktik führe zu vielen Unsicherheiten, und es besteht die Gefahr, dass sich zunehmend Landwirte aus der Bewirtschaftung der Bergweiden zurückziehen. Mehrere Fachleute äußerten sich in kurzen Stellungnahmen zu der Problemlage, unter anderem aus der Sicht des EU-Kontrollwesens, der Landkreisverwaltung, des Naturschutzes und des Bauernverbandes.

Landwirte brauchen zuverlässige Programme

Zurück beim Stall schloss sich eine Diskussionsrunde an, in der unter anderem Hans Page vom Landschaftserhaltungsverband Emmendingen und der Vorsitzende des Landesnaturschutzverbandes Gerhard Bronner zu Wort kamen.

Beide hinterfragten die engen Ermessensspielräume bei der Förderung in Baden-Württemberg im Vergleich zu anderen Bundesländern, die denselben EU-Vorgaben unterliegen. Eine Änderung der Fördersituation sollte möglichst schon vor Beginn der kommenden EU-Förderperiode greifen.

Bernhard Bolkart, Vizepräsident des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes, berichtete von einzelnen Landwirten, die entgegen ihrer fachlichen Überzeugung diverse Flächen übermäßig pflegen, um dem Risiko einer Fördermittelrückzahlung zu entgehen. Der Landtagsabgeordnete Reinhold Pix, Grüne, sagte seine Unterstützung auf politischer Ebene zu, etwa in den entsprechenden Fachausschüssen des Landtags.

Die Mehrzahl der Teilnehmer sah einen dringenden Handlungsbedarf für eine auf die Diversität der Extensivweiden zugeschnittene Förderung. Damit die Bergweiden im Südschwarzwald auch für die kommende Generation gesichert sind, benötigen Landwirte praktikable und zuverlässige Programme, lautete der Tenor. Die Weide muss als Gesamtheit mit ihrer regionaltypischen Vielfalt gefördert werden, heißt es abschließend.

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