Die nun veröffentlichte Leitlinie spricht evidenzbasierte Empfehlungen für das Vorgehen bei den betroffenen Paaren aus. In einem mehrjährigen Konsensverfahren ermittelten Mediziner unterschiedliche diagnostische und therapeutische Vorgehensweisen, bewerteten diese auf ihre Wirksamkeit und Sinnhaftigkeit und verfassten schließlich Handlungsempfehlungen auf dem neusten Stand der Wissenschaft.
„Wir haben damit ein detailliertes Konzept entwickelt, mit dem sich die Wahrscheinlichkeit eines positiven Schwangerschaftsverlaufs deutlich erhöht“, erklärt Bohlmann, der seit mehr als 20 Jahren über wiederholte Schwangerschaftskomplikationen forscht. „Im Gegensatz zu Paaren, bei denen keine Schwangerschaften eintreten, finden wir bei Ratsuchenden mit wiederholten Fehlgeburten öfter anatomische, hormonelle oder weitere Auffälligkeiten, die gut behandelbar sind. Diese Veränderungen stellen nicht nur Risikofaktoren für das Auftreten von Fehlgeburten dar, sondern können auch den weiteren Schwangerschaftsverlauf negativ beeinflussen“, führt der Gynäkologe weiter aus. Deswegen sei eine besondere Überwachung der Schwangerschaft, wie sie im Perinatalzentrum, der höchsten Versorgungsstufe im „Eli“, möglich ist, sehr bedeutsam.
Gemeinsam mit Kooperationspartnern aus benachbarten Fachdisziplinen wolle das Team der Frauenklinik im St. Elisabethen-Krankenhaus das Konzept auch betroffenen Paaren aus dem südbadischen Raum vorstellen. Betroffene können sich unter Tel. 07621/1714220 anmelden.