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Kreis Lörrach Damit mehr Pendler aufs Velo steigen

Michael Werndorff
Die Radschnellverbindung von Schopfheim bis Basel soll dazu beitragen, dass mehr Menschen aufs Velo umsteigen. Foto: Kristoff Meller

Die Planungen zur Radschnellverbindung RS 7 schreiten voran.

Der sich in Planung befindende Radschnellweg Wiesental (RS 7) von Schopfheim über Maulburg und Steinen bis Lörrach an die Schweizer Grenze bezeichnet die Verwaltung als ein Leuchtturmprojekt, das die nachhaltige Mobilität im Landkreis voranbringen soll.

Am Mittwoch wurde die Vorzugstrasse vorgestellt. Damit die Leistungsphase 2 (LP) beendet werden kann, müssen noch die Gremien der beteiligten Gemeinden entsprechende Beschlüsse fassen und die vorgeschlagene Linie absegnen. Dabei gibt es noch offene Fragen zu klären, wie beim Pressegespräch im Landratsamt deutlich wurde. Wie Verkehrsdezernent Ulrich Hoehler erklärte, zeige die bald vor dem Abschluss stehende LP 2, welche Fragen einfach und welche Fragen schwieriger zu beantworten seien.

Vielzahl von Möglichkeiten

Zu Beginn der Planung lag für den Untersuchungskorridor eine Vielzahl möglicher Linienführungen aus der Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2017 vor. Bereits vor dem offiziellen Projektstart wurde den beteiligten Kommunen die Möglichkeit gewährt, weitere Planungsergänzungen zu formulieren. Es wurden Trassenvarianten in enger Abstimmung mit den Kommunen diskutiert und Alternativen geprüft.

Varianten in Diskussion

Nun steht die Vorzugstrasse samt möglicher Varianten fest: Den Ausgangspunkt hat der RS 7 in Schopfheim am Kreisverkehr Hauptstraße/Kürnberger Straße, wie Heike Prahlow von der Planungsgemeinschaft PGV-Alrutz erläuterte. Dieser biete eine gute Voraussetzung für den Anschluss des RS 7 an das kommunale Radwegenetz. Nach Süden führt die Vorzugsvariante in Form einer Fahrradstraße über die Blasi- und Roggenbachstraße in Richtung Stadtzentrum bis an die Himmelreichstraße heran. Südlich der Bahngleise ist eine Querung vorgesehen, hier stehen vier Varianten in der Diskussion. Weiter führt die Trasse zum westlichen Stadtrand über Belchen-, Blauen- und Hohe Flum-Straße.

In Maulburg weist die Vorzugstrasse den gleichen Verlauf auf wie Anfang 2023 dargestellt, und zwar mit einer Querung des Blostwegs via einer Mittelinsel. Für die Querung des Bahnübergangs Neue Straße wird eine Unterführung geprüft, nötig wird diese bei der Querung der B 317 am Übergang zur Steinener Gemarkung. Eine ab Schopfheim südlich der Gleise verlaufende Variante konnte wegen Realisierungshemmnissen nicht den Vorzug erhalten. Und: Eine bahnparallele Führung südlich des Maulburger Bahnhofs konnte auch nicht weiterverfolgt werden, da die Flächen im Bahnbesitz nicht genutzt werden können, wie die Planerin erklärte.

Von Osten kommend unterquert der RS 7 mittels Tunnel die B 317, um südlich der Bahntrasse zu verlaufen. Parallel zu der bestehenden Eisenbahnbrücke überquert der Radweg zukünftig via einer neu zu errichtenden Velo-Brücke die Wiese, an der der Radschnellweg bis zur Jahnstraße führt. Die Trasse verlässt die Gemarkung Steinen als Fahrradstraße südseitig der Bahngleise in Richtung Lörrach.

Eigene Ansätze

In Brombach schlägt die Stadt eigene Lösungsansätze vor: Wie Lörrachs Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic erklärte, werde es eine „richtig schnelle“ Variante via Schopfheimer und Lörracher Straße auf den bestehenden Fahrradschutzstreifen geben (ohne die Qualitätsstandards der Radschnellverbindungen) und eine Trasse über die Großmann-, Bündten-, Römer-, Wilhelm-Wagner-, Mulsow- und Hellbergstraße. Diese Route habe den Vorteil, die Hellbergschule sicher zu erschließen. Die Verwaltung schlägt vor, die Standards der Radschnellverbindung zu unterschreiten, andernfalls müssten so gut wie alle Parkplätze weichen. Mit Erreichen der Hartmattenstraße orientiert sich die Trasse in Form einer Fahrradstraße in einer direkten Linienführung weiter Richtung Süden über die Untere Hartmatten- und Bergstraße bis an die Wallbrunnstraße, wo die Stadt erneut eigene Lösungsansätze vorschlägt. Noch gibt es keine abschließende Entscheidung über den Anschluss des RS 7 nach Riehen. Für das letzte Wegstück gibt es drei Varianten.

Zentren verbinden

Zweck der Trassenführung ist laut Hoehler, Zentren miteinander zu verbinden und Velo-Querverkehre abzuholen. Das geschehe vielfach über Fahrradstraßen, denn für den Neubau von Verkehrswegen gebe es keine Flächen. Das sei kein Manko, denn der Radschnellweg lasse sich gut in das vorhandene Netz einbinden.

Von Neuhöfer-Avdic, den Bürgermeistern von Steinen und Maulburg, Gunther Braun sowie Jürgen Multner, sowie vom Technischen Beigeordneten der Stadt Schopfheim, Thomas Schmitz, gab es viel Lob für die Planungen und das gemeinsame Vorgehen. Schmitz: „Wer ernsthaft Klimaschutz betreiben möchte, muss Angebote für klimafreundliche Verkehrsformen machen, um den Umstieg zu ermöglichen. Die Radschnellverbindung im Wiesental ist hierfür eine tolle Möglichkeit.“ Dass bei den Planungen viele Interessen und Aspekte bewertet und abgewogen werden mussten, betonte Multner. Mit dem Abschluss der Leistungsphase und der Findung der Vorzugstrasse werde ein Meilenstein erreicht.

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