Kreis Lörrach Damit niemand daheim bleiben muss

Die Oberbadische
Für viele Kinder ist der Urlaub eine Zeit des Erlebens und des Sich-Spürens. Foto: zVg

Mit dem Projekt „Schöne Ferien“ will Caritas einkommensschwachen Familien Urlaub ermöglichen.

Kreis Lörrach - Viele Kinder aus Familien mit wenig Einkommen haben keine Möglichkeit, in den Ferien mit den Eltern wegzufahren oder etwas Besonderes zu erleben. Hier setzt die Aktion „Schöne Ferien“ an, teilt der Caritasverband mit.

Viele Kinder verreisen nicht in den Urlaub

Der Verband macht anhand eines Einzelschicksals auf die Misere vieler Kinder im Kreis aufmerksam: Der elfjährige Dario sei noch nie im Urlaub gewesen. Wie alle Kinder genieße er die freie Zeit, habe aber wenig Möglichkeiten, etwas „außer der Reihe“ zu erleben, schreibt die Caritas. Seinen Eltern fehle schlicht das Geld dafür. Sein Vater sei arbeitslos, seine Mutter arbeite in Teilzeit in einem Lebensmittelgeschäft, heißt es weiter.

Für Familien wie diese ist laut Mitteilung das Projekt „Schöne Ferien“ gedacht. Durch Beratung und finanzielle Unterstützung sowie die Vermittlung interessanter Angebote sollen Familien mit wenig Einkommen bei der Feriengestaltung unterstützt werden. Kinder erhalten die Möglichkeit, in den Ferien stärkende und bereichernde Erfahrungen außerhalb des Alltags zu machen.

„Viele Kinder aus finanzschwachen Familien wünschen sich, in den Ferien auch einmal wegzufahren oder etwas Besonderes zu erleben. Für die Familien ist dies aber meist nicht machbar. Die Kinder erleben sich als ausgeschlossen. Dabei ist es gerade für Kinder aus schwierigen Verhältnissen wichtig, ihre Fähigkeiten zu spüren und positive Erfahrungen des Dazugehörens zu machen“, wird Ruth Götzmann, Fachbereichsleiterin Soziale Dienste beim Caritasverband, zitiert.

Bei der Premiere der Aktion im vergangenen Jahr wurden ganz unterschiedliche Vorhaben unterstützt: Eine alleinerziehende Mutter fuhr laut der Caritas zum ersten Mal überhaupt mit ihren Kindern eine Woche in den Urlaub.

Zwei Geschwistern konnte die Teilnahme an einem Feriensportprogramm ermöglicht werden. Eine chronisch kranke Mutter konnte ihren Kindern ermöglichen, einen Teil der Ferien bei den entfernt lebenden Großeltern zu verbringen.

„Die Hilfe stärkt das Selbstvertrauen und die Resilienz der Kinder,“ beschreibt Ruth Götzmann vom Caritasverband die Zielsetzung. „Sie haben so nach den Ferien in der Schule etwas zu erzählen und erleben sich als Teil der Gemeinschaft.“ Daher sollen die Informationen zum Projekt breit gestreut werden, um möglichst viele Familien zu erreichen.  Ansprechpartner beim Caritasverband ist der Caritassozialdienst. Kontakt unter Tel. 07621/9 27 50.

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