Runder Tisch gefordert
Dabei sei nicht nur die Wirtschaft betroffen. Die Auswirkungen der Coronamaßnahmen auf die gesamte Gesellschaft seien vielfältig und müssten im Rahmen eines runden Tischs aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Die Gesellschaft müsse hier an einem Strang ziehen, allerdings sei die Politik in Land und Bund gefordert, die Coronamaßnahmen auf den Prüfstand zu stellen.
Potenziale besser nutzen
„Was können wir gemeinsam tun, um die Pandemie in den Griff zu bekommen?“, fragt Stiefvater und liefert die Antwort gleich mit. Er fände es sinnvoll, wenn seine Mitarbeiter das Gesundheitsamt bei der Nachverfolgung von Infektionsketten unterstützen dürften. Vorhandene Potenziale müssten besser genutzt werden, appelliert er an den Pragmatismus und die Kreativität von Politik und Verwaltung in dieser außergewöhnlichen Situation. „Sich von Lockdown zu Lockdown zu hangeln, ist jedenfalls keine Lösung.“ Die Wirtschaft benötige dringend mehr Planungssicherheit und einen offenen Dialog mit Vertretern aus Politik und Gesellschaft.
Licht am Ende des Tunnels ist derweil noch nicht zu erkennen. Ohne Herdenimmunität werde die Tourismusbranche auf keinen grünen Zweig kommen. Urlaub in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz mache lediglich 20 Prozent des Umsatzes des Reisebüros aus. 80 Prozent spiele sich außerhalb der drei Länder ab, macht der Unternehmer deutlich. „Wir sind also darauf angewiesen, dass Reisen wieder möglich wird.“
Seitens der Kunden spüre man ein starkes Verlangen nach Planungssicherheit. „Reisen ist nicht nur ein zwei- oder dreiwöchiges Erlebnis.“ Damit verbunden sei viel Vorfreude und ein Ziel vor Augen, das einen im Alltag motiviere.
Nachholbedarf
Stiefvater rechnet mit großem Nachholbedarf; derweil stehe in den Sternen, wann Reisen wieder uneingeschränkt möglich werden. Und: Die Folgen für die Urlaubsziele seien erheblich, verweist er auf eine sich ändernde Infrastruktur und die Entwicklung der Kriminalität vor Ort. Das seien alles Aspekte, die nicht ausgeklammert werden dürften.