Kreis Lörrach Damit Retter schnell vor Ort sind

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Landrätin Marion Dammann übergibt symbolisch einen Einsatzrucksack der Region der Lebensretter an Simon Redling (3. v. l.), DRK Kreisverband Lörrach. Vertreter der weiteren Projektbeteiligten sind Wolfgang Pfister, Bergwacht Schwarzwald, Andreas Gäßler, Malteser Hilfsdienst, Christoph Kopper, Freiwillige Feuerwehr Malsburg-Marzell, Uwe Häubner, Kreisbrandmeister Landkreis Lörrach, und Kevin Kuruc, Projektverantwortlicher beim Landkreis Lörrach (von links). Foto: Landratsamt Lörrach/zVg

Die Region der Lebensretter startet im Landkreis Lörrach. Eine App-gestützte Alarmierung von Ehrenamtlichen soll Leben retten, wie das Landratsamt Lörrach jetzt informiert.

Die Überlebenschance von Menschen bei einem Herzstillstand erhöhen: Das ist das Ziel des Vereins „Region der Lebensretter“. Koordiniert vom Sachgebiet Brand & Katastrophenschutz des Landratsamts Lörrach startete das Projekt zusammen mit den beteiligten Hilfsorganisationen jetzt auch im Landkreis Lörrach.

Jedes Jahr erleiden mehr als 70 000 Menschen deutschlandweit außerhalb eines Krankenhauses einen plötzlichen Herzstillstand. Bis ein Rettungswagen eintrifft, können je nach geografischer Lage im Durchschnitt acht bis 15 Minuten verstreichen – irreversible Hirnschäden können sich jedoch bereits nach drei bis fünf Minuten entwickeln. Die Überlebensrate von Betroffenen beträgt dadurch derzeit nur ungefähr zehn Prozent.

„Viele Menschen sind in Maßnahmen der Wiederbelebung geschult und erfahren, aber kein Teil der Rettungskette“, erläutert Kevin Kuruc, Projektverantwortlicher beim Landratsamt Lörrach. Dazu zählen zum Beispiel dienstfreie Mitarbeiter des Rettungsdiensts, Mitglieder der Hilfsorganisationen, ärztliches Personal oder Pflegekräfte.

Nachricht kommt per App

Das App-basierte System der Region der Lebensretter soll genau diese Menschen ansprechen. Eingehende Notrufe bei der Integrierten Leitstelle, die zusammen vom Landkreis Lörrach und dem DRK Kreisverband Lörrach betrieben wird, werden im Bedarfsfall an registrierte Ersthelfer weitergeleitet. Über das Smartphone werden potenzielle Lebensretter in direkter Nähe des Notfalls geortet und per App-Benachrichtigung alarmiert. Bis zum Eintreffen alarmierter Einsatzkräfte kann dadurch bereits mit der Wiederbelebung begonnen werden. „Der Beitritt zum Projekt „Region der Lebensretter“ entwickelt die medizinische Notfallversorgung im Landkreis Lörrach weiter. Die Vernetzung von Menschen mit den nötigen Kenntnissen und den koordinierenden Stellen ist dabei ein wichtiger Schritt. Mein Dank gilt allen Ersthelfenden, die die Initiative auf ehrenamtlicher Basis unterstützen“, sagt Landrätin Marion Dammann.

Getragen wird die Einführung des Projekts im Landkreis derzeit durch Ersthelfer der Bergwacht Schwarzwald, DLRG, DRK KV Lörrach, DRK KV Müllheim, DRK Ortsverein Rheinfelden, DRK Rettungsdienst Lörrach, First Responder Gruppen der Feuerwehren Efringen-Kirchen, Kandern und Malsburg-Marzell sowie durch den Malteser Hilfsdienst. „Die Schulungen der Administratoren sind ebenso abgeschlossen wie die Integration bei der Integrierten Leitstelle in Lörrach“, berichtet Kuruc. Dem anvisierten Start steht so nichts mehr im Weg.

Registrierung möglich

Interessierte können sich über die App „Region der Lebensretter 3.0“ registrieren. Die Anmeldung wird im Anschluss geprüft und freigeschaltet. Die Registrierung ist freiwillig. Mindestvoraussetzung ist die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum Feuerwehrsanitäter oder Sanitätshelfer. Bei Fragen stehen die Verantwortlichen beim Landratsamt Lörrach gerne unter loerrach@regionderlebensretter.de zur Verfügung.

Der Verein „Region der Lebensretter“ verfolgt zudem das Ziel, öffentlich zugängliche Defibrillatoren in einer Datenbank zu registrieren und auf einer Karte, der „DEFImap“, auffindbar zu machen. Auch die Defibrillatoren im Landkreis Lörrach werden in dieser Karte hinterlegt. Die Daten zu den Standorten stehen den Ersthelfern in der App zur Verfügung.

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