Thomas Abele von Abele Immobilien in Weil am Rhein ist Makler und Sachverständiger. „Die ersten vier bis fünf Monate liefen hervorragend“, sagt auch er rückblickend auf das Jahr.
Neben der Zinsentwicklung, die die Finanzierung zunehmend schwierig macht, spricht er noch ein weiteres Problem an. Ihm zufolge sind die Käufer sensibler geworden, was die Energieproblematik betrifft.
Nicht oder nur unzureichend sanierte Gebäude, möglicherweise noch mit einer alten Heizungsanlage, seien deshalb schlecht beziehungsweise nur noch mit hohen Einbußen beim Preis zu verkaufen. Immer mehr werde auch eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr für Familien zum Kaufargument.
Oft Zugeständnisse nötig
Ansonsten spricht Abele von stabilen, aber keinen fallenden Preisen auf dem Immobilienmarkt. „Zuvor hatten wir permanent Preissteigerungen zwischen fünf und neun Prozent.“
Für manche Käufer bedeutet die aktuelle Situation, dass sie die Vorstellungen von ihrer Wunschimmobilie anpassen müssen. „Dann wird aus dem freistehenden Haus manchmal eben eine Doppelhaushälfte“, sagt Abele.
Die Verkäufer wiederum werden von dem Gutachter zu realistischen Preisvorstellungen angehalten. Denn letztlich verkaufe sich eine Immobilie schlechter, wenn man den Preis nachträglich mehrfach senken muss, spricht er aus Erfahrung.
Die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden spricht von einem angespannten Wohnungsmarkt mit Mieten auf Großstadtniveau. Allerdings sieht man auch bei dem Kreditinstitut „das Ende der Fahnenstange bei der Preisentwicklung langsam erreicht“, wie es in einem Bericht von Silke Günther im Stadtbuch Lörrach 2022 heißt.