Kreis Lörrach Das Prinzip „Machs einfach“

Die Oberbadische
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Ehrung: Zehn Jugendinitiativen beim „Tag für Bürgerengagement“ ausgezeichnet

Ohne ehrenamtliches Bürgerengagement fehlt Vieles für ein lebenswertes Miteinander. Ein Grund, warum der Landkreis seit Jahren besonders herausragende Projekte würdigt und fördert. Diesmal lag der Schwerpunkt auf dem Thema „Ich und Du = Wir – jung und engagiert“.

Von Marco Schopferer

Kreis Lörrach. Isteins Ortsvorsteher Franz Kiefer war am Freitagnachmittag bei der Verleihung im Rahmen des „Tages für Bürgerengagement 2017“ im Lörracher Landratsamt sichtlich glücklich. Schon vor acht Jahren hatte er vergeblich die „Fasnachtsfiirbuebe“ für den Preis vorgeschlagen – jetzt hat es im zweiten Anlauf dann doch geklappt. Die rund 20 Jungs wurden neben neun weiteren Gruppen von Landrätin Marion Dammann während eines feierlichen Festaktes ausgezeichnet, und der riesige Applaus für jede einzelne Gruppe bewies, dass alle den Preis und die Anerkennung verdient hatten.

Für Landrätin war beim Festakt zum „Tag des Bürgerengagements 2017“ jedenfalls klar: „Sie machen mit Ihrer Arbeit den Landkreis ein Stück lebenswerter“. Deshalb die Ehrung samt Urkunde und einem Geldpräsent als Anerkennung. Oft brauche es nur einen Samen, der eine tolle Idee zum Gedeihen bringe, sagte Dammann. Mit Blick darauf, dass in diesem Jahr insbesondere Jugendprojekte gefördert wurden, lobte die Landrätin: „Sie handeln nach dem Prinzip: Machs einfach. Ohne die vielen Aber, wie sie die Erwachsenen im Kopf haben“. Dieses unkomplizierte Denken und Handeln bringe die Gesellschaft voran, mache sie lebenswerter.

Ehrungen

Geehrt wurden beim „Tag für Bürgerengagement“ insgesamt zehn Initiativen von und für junge Leute:

Der Förderverein Begegnungsbahnhof Hasel, der im Jahr 1985 aus dem alten Bahnhof ein recht einzigartiges Begegnungszentrum für Jugendliche schuf, seit 25 Jahren zudem Ferienlager für bis zu 65 Kinder, Baucamps, Schulprojektwochen oder Brotbacktage organisiert.

Die Deutsche Pfadfinderschaft St Georg – Stamm St. Sebastian Weil am Rhein, die in ihren vielfältigen Freizeitaktivitäten Solidarität, Respekt und Glaube hochhalten, dabei Pfadfinderlager organisieren und dabei ein einzigartiges Gemeinschaftsgefühl vermitteln, wie es in der Laudatio hieß.

Die Kolping-Jugend Inzlingen für die Einrichtung eines offenen Jugendtreffs und die Motivation der Jugendlichen für die Kommunalpolitik. Zudem organisiert sie Freizeiten und Mottopartys.

Die Junior-Botschafter der UNICEF-Arbeitsgruppe Lörrach, weil sich die Jugendlichen hier um die globalen Probleme der Welt kümmern und sich Kinderarmut, soziale Ausgrenzung und die Verteidigung der Kinderrechte auf die Fahnen geschrieben haben.

Das Projekt „Jugend BeWegt Rümmingen“, das junge Bürger ab elf Jahren dafür sensibilisieren will, wie man ein Dorf auch für Jugendliche lebenswert macht. Die Jugendlichen organisieren Schach-Treffs, Discos und alljährlich vor allem die stetig beliebtere Dorfrallye.

Die Isteiner „Fasnachtsfiirbuebe“, weil sie seit mindestens dem Jahr 1952 lose organisiert das Scheibenfeuer auf dem Klotzen per Hand aufschichten und damit eine rund 2000 Jahre alte Tradition am Leben erhalten, die selbst die Christianisierung überstanden hat.

Die Klasse 9e der Theodor-Heuss-Realschule Lörrach, die seit vier Jahren Ausflüge mit Kindern aus Schlobin in Weißrussland organisiert. Der Ort liegt 200 Kilometer von Tschernobyl entfernt, unweit davon wurden im Zweiten Weltkrieg viele Kinder im Konzentrationslager ermordet.

Das Sommerlager der Katholischen Kirchengemeinde St Gallus und St Felig & Regula für die Organisation und Durchführung der Sommerfreizeiten, bei denen vor allem soziale Kompetenzen und christliche Werte vermittelt werden.

Das Kinderlager Dinkelberg für sein alljährlich stattfindendes Kinderlager, bei dem rund 30 Kinder Teamfähigkeit und Selbstständigkeit sowie ein neue Gruppengefühl erlernen.

Das Kinder-Sommerlager Leinegg der Pfarrei St Josef Rheinfelden, die alljährlich ein 14-tägiges Ferienlager organisieren, bei dem ein respektvoller Umgang untereinander und eine Zeit in der Natur ganz ohne Smartphone und Fernsehen ermöglicht werden.

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